Der Vorhofseptumdefekt gehört zu den häufigsten angeborenen Herzfehlern. Es handelt sich dabei um eine Fehlbildung des Herzens, bei der die Herzscheidewand zwischen dem rechten und linken Vorhof des Herzens nicht vollständig verschlossen ist. Man unterscheidet verschiedene Formen der Fehlbildung. Die einfachste Form eines Vorhofseptumdefekt ist dabei das sogenannte offene Foramen ovale, auch persistierendes Foramen ovale, kurz PFO, genannt.
Kleine Defekte haben meist keine Einschränkungen des Blutkreislaufes zur Folge und bleiben daher häufig unentdeckt. Sie können nur mittels einer genauen Ultraschalluntersuchung des Herzens über die Speiseröhre (Schluckecho oder TEE) diagnostiziert werden. Große Öffnungen können aber bereits in jungen Jahren Beschwerden verursachen. So sind Betroffene schneller müde und weisen eine Leistungsminderung und Atemnot unter körperlicher Belastung auf. Aufgrund der veränderten Blutströmungs- und Druckverhältnisse kann sich zudem ein Blutgerinnsel bilden. Wenn ein solches Gerinnsel vom rechten in den linken Vorhof gelangt, kann es zu einer schweren Durchblutungsstörung des Gehirns und in weiterer Folge zu einem Schlaganfall kommen.
Bei der Mehrheit der Vorhofseptumdefekte ist heute keine Operation mehr erforderlich. Meist ist der für den Patienten schonende Verschluss per Katheter die Therapie der Wahl. So auch in unserer Klinik. Dabei wird der Katheter von der Leistenvene über die untere Hohlvene zum Herzen bis zur Öffnung der Vorhofscheidewand geschoben. An der Katheterspitze befindet sich ein zusammengedrücktes Schirmchen, welches sich dann entfaltet und die Öffnung nach Einwachsen in die Gefäßinnenhaut dauerhaft verschließt.
Der Katheter-Eingriff dauert vielfach nicht länger als 30 Minuten.