Eine Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, ist ein Entzündungsprozess im Herzmuskel. Die Entzündung wird in erster Linie durch Viren, seltener durch Bakterien, Parasiten, toxische Substanzen oder Medikamente ausgelöst. Eine Myokarditis kann aber auch im Rahmen anderer Erkrankungen, wie beispielsweise einer schweren Erkältung, auftreten. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen.
Charakteristische Symptome einer Herzmuskelentzündung fehlen bei vielen Betroffenen. Anzeichen können eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Allgemeinsymptome eines grippalen Infekts sein. Aus diesem Grund wird eine Myokarditis nicht selten entweder gar nicht oder zu spät diagnostiziert.
Wichtige Hinweise auf eine Myokarditis können ein Elektrokardiogramm, kurz EKG, und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) geben. Bei einer lang andauernden Herzmuskelentzündung kann die Gewebeentnahme aus dem Herzmuskel mittels Herzkatheter sinnvoll sein (Myokardbiopsie). Dadurch lassen sich die Ursachen der Erkrankung, etwa Erreger, eingrenzen.
Die Behandlung einer Herzmuskelentzündung richtet sich einerseits nach den vorliegenden Symptomen, andererseits nach dem Auslöser. Bei einer bakteriell bedingten Myokarditis kann eine Antibiotikatherapie erforderlich werden. Zudem ist die körperliche Schonung des Patienten von entscheidender Bedeutung.
Die Mehrzahl der Patienten kann sich vollständig von der Erkrankung erholen. In manchen Fällen bleiben Spätfolgen zurück, die sich in einer Funktionsstörung des Herzens äußern.
Nach einer Herzmuskelentzündung sollten Betroffene ihr Herz regelmäßig kontrollieren lassen.