Biologische Ursachen führen dazu, dass es Erkrankungen gibt, die ausschließlich Männer betreffen. Die Stiftung für Männergesundheit definiert das Fachgebiet wie folgt: „Männergesundheit umfasst diejenigen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit, die insbesondere für Männer und Jungen relevant sind.“
Häufig wird die Urologie als männermedizinische Disziplin ausgemacht. Doch dem ist nur bedingt zuzustimmen. Die Urologie befasst sich mit sämtlichen harnbildenden und -ableitenden Organen beider Geschlechter, aber auch spezifischen Männerorganen wie Prostata und Hoden. In unserer Klinik behandeln wir alle urologischen Tumorerkrankungen, wie Hodenkrebs, Nierenkrebs, Blasenkrebs und Prostatakrebs.
Schwerpunkte und Erkankungen
Deutschlandweit erkranken jährlich 67.000 Männer daran. Jeder Sechste ist also davon betroffen. Damit ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Eine Prostataektomie ist dann meist die Behandlung der Wahl und wird auch an unserer urologischen Klinik durchgeführt. Je nach Umfang des zu entfernenden Gewebes spricht man von einer Teil- bzw. einer radikalen Prostataektomie. Dieses Therapieverfahren kommt vor allem bei Prostatakarzinomen zum Einsatz, die sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gänzlich entfernen lassen.
Prostataprobleme können auch ursächlich für übermäßigen Harndrang sein. Viele Männer in fortgeschrittenem Alter leiden besonders darunter. Auch hier kann unsere Urologische Klinik gute Behandlungswege aufzeigen.
Urin wird von den Nieren über die Harnleiter in die Blase transportiert und dort gespeichert. Hat die Blase eine gewisse Füllmenge erreicht, melden Sensoren in der Blasenwand dem Rückenmark, dass die Blase voll ist. Dieses Gefühl wird als Harndrang empfunden. Bei einer vergrößerten Prostata drückt diese auf die Harnblase, was beim Patienten das dauerhafte Gefühl entstehen lässt, auf die Toilette zu müssen. Eine gezielte medikamentöse Behandlung oder auch operative Eingriffe können Abhilfe verschaffen.
In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 13.000 Männer und 5.000 Frauen an Blasenkrebs. Die Erkrankung tritt häufig bei älteren Menschen über 65 Jahren auf. Beim aggressiven Blasenkrebs, der in Blasenwand und Muskulatur einwachsen kann, auch Harnblasenkarzinom oder Urotehlkarzinom genannt, handelt es sich um bösartige Neubildungen der Harnblase.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren für das Entstehen eines Blasenkarzinoms zählen Rauchen, chronische Blasenentzündungen und die Einnahme bestimmter Medikamente. Blasenkrebs hat keine eindeutig spezifischen Beschwerdeerscheinungen. Da bei vielen urologischen Erkrankungen Blut im Urin ein Anzeichen für eine Erkrankung ist, kann dieses nicht eindeutig dem Blasenkrebs zugeordnet werden. Die Behandlung richtet sich danach, wie tief der Tumor in die Blasenwand eingedrungen ist und ob sich bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet haben. Operative Eingriffe, Chemotherapien und Bestrahlungen gehören hier zu den gängigen Behandlungsmethoden.
Nierenkrebs ist eine vergleichsweise seltene Krebserkrankung, deren häufigste Erscheinungsform das Nierenzellkarzinom darstellt. Rauchen, chronische Niereninsuffizienz und langjährige Analgetikatherapien gehören zu den größten Risikofaktoren. Typische Symptome sind selten, die Diagnose eines Nierenzellkarzinoms ist häufig ein Zufallsbefund. Erst wenn der Tumor schon weit fortgeschritten ist, klagen Patienten über Schmerzen in der Nierengegend. Welche Therapieform die richtige ist, ist immer abhängig von Stadium und Lage des Tumors. Häufig können in Operationen die Tumore und die umliegenden Gewebe entfernt werden, aber auch Chemotherapie und Bestrahlung sind gängige Behandlungsoptionen. Besteht die Möglichkeit, das Nierenzellkarzinom gänzlich zu entfernen, haben Patienten gute Chancen auf Heilung.
Nierensteine können entstehen, wenn Stoffe sich verfestigen, die normalerweise im Harn gelöst werden. Die Steine können zwischen wenigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern groß werden. Die kleinen Steine können unbemerkt beim Urinieren wieder nach außen treten, große Steine hingegen können in der Harnleiter stecken bleiben und so große Schmerzen verursachen. Nierensteine können aufgrund von mangelnder Bewegung, falscher Ernährung oder einem zu hohen Säuregehalt im Urin entstehen. Besteht der Verdacht auf Nierensteine, kann eine Ultraschalluntersuchung Gewissheit bringen. Je nach Größe und Lage der Steine unterscheidet sich eine mögliche Therapie. Während durch bestimmte Medikamente die Auflösung der Steine forciert werden kann, ist bei größeren Nierensteinen häufig eine Stoßwellentherapie nötig, die von außen die Steine zertrümmert.