Krebs ist eine Schockdiagnose. Für die meisten Menschen kommt sie völlig unerwartet, wirft den Alltag durcheinander und Pläne über den Haufen.
Für Erkrankte und ihre Familienangehörige beginnt eine schwierige Zeit mit enormen Belastungen. Eine umfassende Rundum-Betreuung hat für Patienten und Angehörige dann oberste Priorität. Rund 500.000 Menschen erkranken jährlich neu an Krebs. Die Heilungschancen sind dabei in den letzten Jahren signifikant gestiegen, nicht zuletzt dank der intensiven Forschung und neuesten technischen Möglichkeiten. Aber auch zertifizierte Organzentren tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die Heilungschancen rapide steigen.
Schwerpunkte und Erkankungen
Am häufigsten treten bei Frauen Erkrankungen der Brust und gynäkologische Erkrankungen auf. Ab dem 30. Lebensjahr haben Frauen deshalb einen Anspruch auf eine jährliche Tastuntersuchung der Brust. Zudem ist es ratsam, dass die Brust monatlich selbst abgetastet wird, um etwaige Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Rund 70.000 Neuerkrankungen werden jährlich gezählt. Dank modernster medizinischer Forschung und neuesten Behandlungsmethoden sind die Heilungschancen aber hoch.
Im frühen Stadium haben Patientinnen häufig noch keinerlei Beschwerden. Nach und nach können aber Knoten in den Brüsten, Hautauffälligkeiten, Veränderungen der Brustwarze oder Schwellungen der Achselhöhlen beobachtet werden.
Je nach Befund und Größe des Tumors wird entschieden, welche Therapie am sinnvollsten erscheint. Neben Operation, Chemotherapien und Bestrahlungen können auch antihormonelle Therapien durchgeführt werden. Bei brusterhaltenden Operationen legen wir Wert darauf, für das Aussehen der Brust ein möglichst gutes, natürlich formendes Ergebnis zu erzielen. In Kooperation mit unserer plastischen und ästhetischen Chirurgie können wir Brustrekonstruktionen nach Amputationen durchführen und sorgen so für einen ganzheitlichen und umfassenden Behandlungsansatz.
Beteiligte Zentren, Schwerpunkte und Praxen
So komplex das weibliche Geschlechtsorgan ist, so vielfältig können die Erkrankungen sein. Es kann an verschiedenen Tumoren erkranken, wobei Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumkarzinom) und Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) zu den häufigsten Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane gehören. Auch Vulva-, Vagina- und Zervixkarzinome (Schamlippen-, Scheiden- und Gebärmutterhalskrebs) können Formen gynäkologischer Krebserkrankungen sein, sind aber seltener.
Ursächlich für das Ovarialkarzinom kann eine genetische Disposition sein. Insgesamt kommen gynäkologische Krebserkrankungen in fortgeschrittenem Lebensalter vor. Bei Gebärmutterhalskrebs und Schamlippenkrebs kommt als zusätzlicher Risikofaktor eine Infektion mit dem HP-Virus (Humaner Papillom-Virus) hinzu. Inzwischen ist eine Impfung gegen diesen, vor allem durch Sexualkontakte übertragbaren, Virus möglich und wird vor allem jungen Mädchen noch vor dem ersten Sexualkontakt empfohlen. Durch eine Impfung kann Gebärmutterhalskrebs vorgebeugt werden.
Die Diagnose von Krebserkrankungen der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Scheide oder der Vulva umfasst meist mehrere Untersuchungen wie die Speculum- und die Tastuntersuchung, den hochauflösenden Ultraschall und weitere bildgebende Verfahren. In manchen Fällen ist zur weiteren Abklärung der Erkrankung eine feingewebliche (histologische) Untersuchung entnommenen Gewebematerials unter dem Mikroskop notwendig.
Bei der Behandlung der einzelnen gynäkologischen Krebserkrankungen kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung: Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder Antikörper-/Hormontherapie. Je nach Art und Stadium der Erkrankung kommen Einzeltherapien oder auch eine Kombination der Verfahren (multimodale Therapie) zum Einsatz.
Beteiligte Zentren, Schwerpunkte und Praxen
Jährlich erkranken deutschlandweit rund 66.000 Menschen neu an Darmkrebs. Damit ist die Krankheit eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr sind betroffen. Ist der Dickdarm betroffen, spricht man von einem Kolonkarzinom. Befindet sich der Tumor im letzten Teil des Darms, im Enddarm, wird dieser auch Rektumkarzinom genannt. Ein Kolorektales Karzinom bezeichnet Tumore im Dick- und Enddarm.
Darmkrebs ist, wenn er frühzeitig erkannt wird, gut behandelbar und heilbar. In 90 Prozent aller Erkrankungsfälle sind Darmpolypen ursächlich für die Entstehung von Darmkrebs. Durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen in Form von Darmspiegelungen lassen sie sich häufig noch in derselben Sitzung entfernen.
Die Symptome sind zunächst uncharakteristisch. Blut im Stuhl, Blähungen, laute Darmgeräusche, Müdigkeit oder tastbare Veränderungen im Bauchraum sind häufig.
Zur Behandlung kommen je nach Stadium verschiedene Therapieansätze zum Einsatz. Darmkrebs im Anfangsstadium lässt sich endoskopisch durch die Gastroenterologie entfernen. Ist der Darmkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium, kommen meist multimodale Therapiekonzepte, das heißt verschiedene aufeinander folgende Therapien wie Bestrahlung, Operation und Chemotherapie, zur Anwendung.
Beteiligte Zentren, Schwerpunkte und Praxen
Grundsätzlich können alle Teile des Magens von einem Tumor befallen werden. Das gefährliche am Magenkrebs ist, dass sich lange Zeit keine Symptome erkennen lassen. Erst wenn der Tumor langsam wächst und sich ausbreitet, können anhand von Brechreiz, Appetitlosigkeit und Schluckbeschwerden erste Kennzeichen ausgemacht werden. Mittels einer Magenspiegelung oder einer Ultraschalluntersuchung von innen (Endoskopischer Ultraschall) können die Ärzte erkennen, ob es sich um einen Tumor handelt.
Bei Verdacht auf einen Magentumor wird mittels Magenspiegelung (Gastroskopie) der Magenraum untersucht und festgestellt, ob ein bösartiger Tumor vorliegt. Im Magenkrebszentrum diskutieren dann interdisziplinäre Teams über die bestmögliche Behandlungsoption. Neben Operationen können auch Bestrahlung und Chemotherapie mögliche Therapieoptionen sein.
Beteiligte Zentren, Schwerpunkte und Praxen
Das Pankreaskarzinom ist im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen recht selten, dafür umso aggressiver. Es bildet sich zumeist im Kopfabschnitt der Bauchspeicheldrüse, kann aber genau so auch in anderen Regionen des Organs vorkommen. Im Durchschnitt kommt es deutschlandweit zu 16.000 Neuerkrankungen im Jahr.
In seinem Verlauf ist das Pankreaskarzinom sehr tückisch: Symptome treten meist erst auf, wenn der Tumor groß ist. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium treten unspezifische Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und möglicherweise eine Gelbsucht durch tumorbedingten Aufstau der Gallenwege auf. Einen spezifischen Labortest zur Feststellen oder zum Ausschließen von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es nicht, jedoch ist eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums, inklusive Kontrastmittel, meist der erste Schritt zur Diagnosefindung.
Die wichtigste Behandlungsform ist die Operation, bei der der Tumor und das umliegende Gewebe vollständig entfernt wird. Im Anschluss wird häufig eine Chemotherapie verabreicht, die die restlichen Tumorzellen abtöten soll.
Beteiligte Zentren, Schwerpunkte und Praxen
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Über 64.000 Männer erkranken in Deutschland pro Jahr neu daran. In vielen Fällen bildet sich das Karzinom in der äußeren Zone der Prostata, sodass der Betroffene erst relativ spät mit Symptomen konfrontiert wird.
Das Risiko einer Erkrankung steigt mit dem Alter. Symptome sind vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasser lassen, Schmerzen bei der Ejakulation und Blut im Urin. Häufig treten die Symptome allerdings erst sehr spät auf.
Je früher Prostatakrebs erkannt wird, umso besser ist er behandelbar. Daher ist eine regelmäßige Vorsorge dringend anzuraten. Regelmäßiges Abtasten der Prostata und die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) sind erste Schritte auf dem Weg zur Diagnose. Bestehen bei diesen Untersuchungen Auffälligkeiten, können bildgebende Verfahren die Diagnose abrunden. Je nach Größe, Lage und Ausbreitung des Tumors unterscheiden sich die Therapieoptionen von einer Operation über Bestrahlungen hin zu Chemotherapien.
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Leukämie ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks und wird umgangssprachlich oft als Blutkrebs bezeichnet. Dabei entstehen im Knochenmark zu viele weiße, nicht gesunde Blutkörperchen, die sogenannten Leukozyten. Sie vertreiben die gesunden weißen und auch roten Blutkörperchen und der Körper kann keine neuen gesunden Blutstammzellen mehr bilden und somit auch kein Blut. Über das lympathische System werden diese weißen Blutkörperchen im ganzen Körper verteilt. Das lympathische System ist Teil des Immunsystems. Je nach Verlauf wird der Blutkrebs in zwei Arten unterteilt, weitere Unterformen sind aber häufig möglich.
Bei der akuten Leukämie ist eine schnelle Behandlung erforderlich, da sie sehr rasch verläuft und unbehandelt zum Tod führen kann. Im Verlauf der Erkrankung können auch andere Organe befallen werden. Symptome für eine Leukämie sind Fieber, Abgeschlagenheit, Blässe, Infektanfälligkeit, erhöhte Blutungsneigung und Blutarmut. Behandelt wird mit einer hochdosierten Chemotherapie.
Die chronische Leukämie dagegen verläuft sehr langsam, bleibt oft lange unbemerkt und wird oft zufällig bei einer Routineuntersuchung diagnostiziert.
In beiden Fällen sind Chemotherapien die Mittel der Wahl um die Krebserkrankung zu bekämpfen.
Beteiligte Zentren, Schwerpunkte und Praxen
Lymphom ist zunächst ein Sammelbegriff für das Anschwellen der Lymphknoten oder einer Tumorbildung. Unterschieden werden gutartige, auch benigne Lymphome genannt, und maligne, also bösartige. Dabei vermehren sich bösartige Tumorzellen unkontrolliert. Ist der Tumor bösartig, werden die Lymphome nach ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit in die von den Lymphknoten ausgehende Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome unterteilt.
Die Erkrankung verläuft meist schleichend und wird oft nur zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Routineuntersuchung oder Untersuchung aus anderem Anlass. Symptome eines Lymphoms sind starker Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust, Fieber und Abgeschlagenheit.
Je nach Größe und Art des Lymphoms unterscheiden sich die Behandlungsoptionen. Sowohl Operationen, Bestrahlungen als auch Chemotherapien können zur Bekämpfung des Krebses Teil der Behandlung sein.