Die Ursprünge moderner Anästhesie liegen 180 Jahre zurück. Während einst noch kräftige Burschen den Patienten auf dem Operationstisch festhalten mussten und der gänzlich ohne Betäubung den Schnitten des Chirurgen ausgesetzt war, merkt man heute nichts mehr vom Eingriff. Heute gehören neben der Anästhesie auch die Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie zu den Säulen der Schmerzbehandlung.
Schmerzen kennt jeder Mensch – und jeder Mensch weiß, wie stark Schmerzen die Lebensqualität einschränken. Aus diesem Grund ist eine wesentliche Säule der Behandlung im Alb Fils Klinikum die Behandlung und Therapie von Schmerzen.
Schwerpunkte und Erkrankungen
Rückenschmerzen gehören mittlerweile zu den Volkskrankheiten. Zu langes Sitzen vor dem Computer im Büro, ein Mangel an Bewegung oder Haltungsschäden sind die häufigsten Ursachen. Doch unterscheiden sich Rückenschmerzen in akute und chronische Schmerzen und demnach unterscheidet sich auch die Art der Behandlung. Bei akuten Schmerzen ist Bewegung das wichtigste Element der Therapie. Aber auch entzündungshemmende Medikamente können deutliche Abhilfe verschaffen. Sind Muskelverspannungen die Ursache der Schmerzen, können auch Muskelrelaxantien, also muskelentspannende Medikamente helfen. Generell gilt, die Ursachen für Rückenschmerzen können vielfältig sein und für eine richtige Behandlung ist es unabdingbar, der genauen Ursache auf den Grund zu kommen.
Viele Menschen leiden unter Muskel- und Gelenkschmerzen an mehreren Stellen im Körper. Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, kann es sich um eine Fibromyalgie handeln. Dabei handelt es sich um einen Muskel-Faser-Schmerz, ein komplexes Krankheitsbild, das nicht heilbar, aber gut behandelbar ist. Aber auch Verspannungen, Zerrungen und Stress können Schmerzen an Muskeln oder Knochen auslösen. Auch Osteoporose kann Knochenschmerzen auslösen. Wichtig ist, dass sich Betroffene einem gründlichen ärztlichen Check-up unterziehen, um die richtigen Ursachen ausfindig zu machen. Nur so kann eine zielgerichtete und ursachenbekämpfende Therapie in die Wege geleitet werden.
Unter Tumorschmerzen versteht man Schmerzzustände, die durch Krebserkrankungen ausgelöst werden. Rund 60 Prozent aller an Krebs erkrankten Patienten leiden unter zum Teil akuten, in manchen Fällen auch chronischen Schmerzattacken. Ausgelöst werden die Schmerzen durch den Tumor selbst. Liegt der nämlich nah an sogenannten Nozizrezeptoren, auch Schmerzrezeptoren genannt, kann durch das Wachstum des Tumors ein starker Schmerzzustand entstehen. Wie genau sich die Schmerzen sich äußern, ist individuell und ebenso individuell sind auch die Behandlungsoptionen. Neben Schmerzmitteln können auch Psychotherapie und Entspannungsübungen effektiv dem Schmerz entgegen wirken.
Knapp eine halbe Million Menschen in Deutschland leiden unter Nervenschmerzen. Ausgelöst werden die durch Infektionen, Stoffwechselerkrankungen oder schwerwiegende Verletzungen. Gürtelrose, Rückenmarksverletzungen oder Multiple Sklerose können solche Nervenschmerzen auslösen.
Neuropathische Schmerzen, so sagt die Fachsprache, kennzeichnen sich durch starkes Brennen oder durch Stechen. Verminderte Hautempfindlichkeit bei Kälte, Hitze oder Druckreize sind die Folge. Was genau Nervenschmerzen auslöst, hängt von der jeweiligen Grunderkrankung ab, denn neuropathische Schmerzen treten immer als Folge bereits bestehender Erkrankungen auf. Primär gilt, chronische Schmerzen zu verhindern. Operationen und Medikamente sind Behandlungsoptionen.
Kopfschmerzen kennt jeder. Doch Experten unterscheiden zwischen 200 verschiedenen Arten von Kopfschmerz. Treten die Schmerzen gehäuft auf, ist es wichtig darauf zu achten, dass sie nicht chronisch werden. Wesentlicher Indikator bei der Behandlung von Kopfschmerzen ist die Ursache. Idiopatische Kopfschmerzen, also solche, die keiner bestimmten Ursache zuzuordnen sind, sind anders zu behandeln als beispielsweise symptomatische, also krankheitsbedingte Kopfschmerzen. Außerdem können sich Kopfschmerzen stark in ihrem Auftreten unterscheiden. Stechend, puslierend, klopfend, je nach Art des Auftretens unterscheidet sich eine mögliche Therapie. Wichtig ist, dass bei vermehrtem Auftreten der Schmerzen ein Arzt hinzugezogen wird, denn Kopfschmerzen können erste Anzeichen für schwerwiegende Erkrankungen oder aber starke Muskelverspannungen sein.
Endometriose ist eine bei Frauen weit verbreitete, gutartige Erkrankung, die häufig extrem schmerzhaft ist. Je nach Schwere der Erkrankung und dem Ort, an dem sich Schmerzherde befinden, verursacht Endometriose eine vielfältige Symptomatik. Ständige oder periodenbedingte Unterleibsschmerzen, Schmerzen bei Geschlechtsakt und Schmerzen beim Toilettengang können auftreten und die Lebensqualität der betroffenen Frauen deutlich einschränken. Je nach Schmerzart variieren auch die Behandlungsoptionen. Bei der Behandlung ist ein entscheidender Faktor, ob die betroffene Frau bereits ihre Familienplanung abgeschlossen hat bzw. überhaupt einen Kinderwunsch hat. Neben Operationen, bei denen Schmerzherde entfernt werden, können auch Laserbehandlungen wirksam sein. Sie veröden die betroffenen Schmerzherde. Die Behandlungsoptionen hängen aber vom Grad des Schmerzes und der Herd-Entwicklung ab.