Operative Eingriffe im Gesicht erfordern besonders viel Fingerspitzengefühl und einen reichen Erfahrungsschatz. Die Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie und die Praxis für Plastische und Ästhetische Chirugie kennen die Bedeutung der anatomischen Besonderheiten der Sinne und wissen genau, wo und wie operiert werden muss, um wichtige Funktionen wie sprechen, kauen, schlucken, hören, riechen und sehen intakt zu halten und nicht zu beeinträchtigen.
Die Augen sind dabei unsere wichtigsten Sinnesorgane. Rund 70 Prozent unserer Informationen nehmen wir über die Augen wahr. Neben den Augen und dem Tastsinn zählen Nase und Ohren zu den Sinnesorganen. Die Sinneszellen des Geruchssinns finden sich in der Nase. Mit unseren Ohren können wir Töne, Klänge und Geräusche wahrnehmen. Erkrankungen dieser Sinnesorgane beeinträchtigen uns im Alltag. Mund, Zähne und Kiefer spielen eine wichtige Rolle beim Ausdruck und der Wirkung eines Menschen auf andere. Ohne sie können wir nur sehr schlecht sprechen und Nahrung aufnehmen. Erkrankungen und Fehlstellungen des unteren Gesichtsbereichs schränken den Menschen stark ein. Daher wir tun alles, um Ihr Gesicht zu wahren.
Schwerpunkte und Erkrankungen
Beschwerden im Bereich der Kiefergelenke sind sehr häufig. Kiefergelenkserkrankungen äußern sich insbesondere durch Schmerzzustände der Gelenke und der beteiligten Kaumuskeln. Ein gelegentliches Knacken in den Gelenken ist in der Regel unproblematisch. Dauerhafte Schmerzen oder eine eingeschränkte Mundöffnung sollten allerdings medizinisch abgeklärt werden. Da Störungen des Bisses (Okklusion) die häufigste Ursache für Gelenkbeschwerden sind, ist der Hauszahnarzt meistens Ihre erste Anlaufstation bei Kiefergelenksproblemen. Erkrankungen, die primär das Gelenk betreffen, sind seltener. Sekundärfolgen von Kiefergelenksverletzungen, Tumoren, Infektionen und rheumatologische Erkrankungen sind beispielsweise hierbei in Betracht zu ziehen.
Eine Kieferfehlstellung kann nicht nur zu Problemen mit den Zähnen führen, sondern auch zu allgemeinen gesundheitlichen Beschwerden wie Rücken- und Kopfschmerzen oder Fehlstellungen der Knochenstruktur. Besonders wenn die Gesundheit der Zähne gefährdet ist, sollten Kieferfehlstellungen behandelt werden. Symptome einer Kieferfehlstellung können schief stehende Zähne sein, aber auch Muskelverspannungen im Nacken und Konzentrationsschwierigkeiten deuten auf einen verschobenen Kiefer hin. Eine Kieferfehlstellung kann erblich bedingt sein oder durch äußere Einflüsse entstehen. Je nach Schwere der Kieferfehlstellungen können Beißschienen eine erste Behandlungsoption darstellen, aber auch Zahnspangen und operative Eingriffe können den Kiefer wieder in seine natürliche Form bringen.
Entzündliche Erkrankungen der Kieferhöhle entstehen häufig durch Belüftungsstörungen der Nase oder Entzündungen der Oberkieferzähne. Entzündungen im Bereich von Zahnimplantaten (Periimplantitis) können ebenfalls auf die Kieferhöhle übergreifen. Seltener sind Fremdkörper, wie zum Beispiel abgebrochene Zahnwurzeln oder überpresstes Wurzelfüllmaterial bei einer Wurzelkanalbehandlung, Ursache von Kieferhöhlenentzündungen.Während bei akuten Entzündungen die konservative Behandlung im Vordergrund steht, lässt sich bei chronischen Prozessen ein chirurgisches Eingreifen, also eine operative Sanierung der Kieferhöhle, nicht immer umgehen. Als chronisch gilt eine länger andauernde Kieferhöhlenentzündung, die sich aus einer nicht ausgeheilten akuten Entzündung entwickelt.
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, kurz LKG-Spalten, gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen im Gesichtsbereich. Auf 500 geborene Kinder kommt durchschnittlich eine Spaltbildung. Sie können die Lippen, den Kiefer und den Gaumen einzeln betreffen oder in Kombination auftreten sowie das äußere Erscheinungsbild, und je nach Ausmaß der Fehlbildung Atmung, Nahrungsaufnahme, Sprachentwicklung und Gehör beeinträchtigen. Für den Behandlungserfolg ist die interdisziplinäre Behandlung entscheidend. Wir betreuen betroffene Kinder und ihre Eltern von Geburt an, oftmals bis ins Erwachsenenalter. Dabei binden wir je nach Wachstums- und Entwicklungsphase erfahrene Spezialisten weiterer Fachbereiche wie Kinderärzte, HNO-Ärzte, Phoniater und Kieferorthopäden regelmäßig in die Behandlung mit ein. In vielen Fällen ist auch eine logopädische Behandlung erforderlich.
Die Nase und die Nasennebenhöhlen haben die Aufgabe, Atemluft zu reinigen und anzufeuchten. Sind die Nebenhöhlen allerdings beeinträchtigt, kann der Zufluss an frischer Atemluft behindert werden – und das kann zu unangenehmen Symptomen führen. Häufige Kopfschmerzen, Schnarchen, Riechstörungen oder eine Behinderung der Atmung können die Folge sein. Mit einer Spiegeluntersuchung der Nase können etwaige Erkrankungen diagnostiziert werden und mittels eines endonasalen Eingriffs, das heißt, minimalinvasiv, behandelt werden.
Das menschliche Ohr ist nicht nur der Sitz des Hörsinns, sondern beherbergt auch den Gleichgewichtssinn. Aus diesem Grund ist es ein empfindliches Organ, das stark auf gesundheitliche Störungen reagiert. Am häufigsten tritt die Mittelohrentzündung auf, die mit starken Schmerzen im Gehörgang und im Trommelfell einhergeht und durch eine Virusinfektion der oberen Atemwege ausgelöst wird. Patienten, die häufig unter starkem Stress leiden, sind von einem Hörsturz bedroht. Ein zeitweiliger Verlust des Gehörs ist dabei die Folge.
Menschen über dem 60. Lebensjahr erkranken vermehrt am sogenannten Grauen Star. Dabei hat der Star nichts mit dem Vogel zu tun, sondern bezieht sich auf den starren Blick, der maßgebliches Symptom der Erkrankung ist. Die Augenlinse wird durch eine Veränderung der Eiweiße trüb und starr und verliert zunehmend an Elastizität. Rund 40 Prozent der hochgradigen Sehminderungen gehen auf den Grauen Star zurück. Verschwommenes, unscharfes Sehen bis hin zu extremer Blendeempfindlichkeit kann die Folge sein. Nur noch ein operativer Eingriff kann dann helfen. Die getrübte Linse wird dann durch eine Kunststofflinse ersetzt und das Sehvermögen wird deutlich verbessert.