Die Therapieform entscheidet sich danach, wie groß der Tumor bereits ist, wo er lokalisiert ist und ob er bereits gestreut hat.
Je nach Ausprägung der Erkrankung sind unterschiedliche medizinische Fachgebiete an der Behandlung beteiligt: Gastroenterologie, Chirurgie, Onkologie, Radiologie und Strahlentherapie erarbeiten für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept nach den aktuellen Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (S3-Leitlinie Magenkarzinom). Das wichtigste und entscheidende Verfahren zur Behandlung von Magenkrebs ist die Operation mit dem Ziel den Tumor vollständig zu entfernen.
Entsprechend der individuellen Tumorausdehnung kommen folgenden Therapiekonzepte in Frage
In ganz frühen Tumorstadien kann eine vollständige Entfernung des Magenkarzinoms durch eine Abtragung der Schleimhaut im Rahmen einer Magenspiegelung erfolgen. Eine Operation ist somit nicht erforderlich. Bedauerlicherweise sind diese frühen Tumorstadien in Deutschland sehr selten.
In frühen Tumorstadien ist häufig eine alleinige Operation für eine erfolgreiche Behandlung ausreichend. Nur die vollständige chirurgische Entfernung des Magenkarzinoms ermöglicht die Heilung der Erkrankung und ist somit die Standardtherapie für Magenkrebs. Dabei wird ein Teil des Magens oder der gesamte Magen mit den umgebenden Lymphknoten entfernt. Bei einem Magenkarzinom am Mageneingang muss auch ein Teil der Speiseröhre entfernt werden.
Operationen bieten sich meist dann an, wenn der Tumor die Wand des Magens möglichst nicht durchbrochen und noch keine Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen gebildet hat. Bewährt sind sowohl die operative Teilentfernung des Magens, die Magenresektion, als auch die komplette Entfernung des Magens (Gastrektomie). In jedem Fall werden möglichst viele dem Tumor benachbarte Lymphknoten mitentfernt.
Fast-Track-Konzepte bei der Narkose und eine hochwirksame Schmerztherapie sorgen für eine rasche Erholung nach der Operation.
Mehr als die Hälfte aller Patienten mit Magenkarzinom erhalten vor und nach der Operation eine Chemotherapie, um das Risiko des Auftretens von Fernmetastasen zu senken. Die Operation verzögert sich durch diese Chemotherapie um einige Wochen und dies beunruhigt verständlicherweise viele betroffene Patienten. Dennoch ist diese Vorgehensweise sinnvoll und wichtig, da wissenschaftliche Studiengezeigt haben, dass die Heilungschancen durch diese sogenannte multimodale Therapie erheblich verbessert werden können.
Zeigt sich bei der Voruntersuchung, dass der Tumor bereits durch alle Wandschichten von Speiseröhre oder Magen hindurch gewachsen ist oder in umgebende Lymphknoten gestreut hat, kann eine Chemotherapie vor der Operation durchgeführt werden. Häufig ist es dann möglich, das Tumorgewebe komplett operativ zu entfernen.
Eine Chemotherapie kommt dann auch nach vollständiger operativer Entfernung des Tumors am Magen zum Einsatz, um zu verhindern, dass sich eventuell im Körper zurückgebliebene Krebszellen nicht erneut vermehren und es zu einem Rückfall der Erkrankung kommt.
Ist eine Operation nicht möglich, oder spricht ein Patient auf eine Chemotherapie nicht an, kann insbesondere zur Schmerzbehandlung und zur Behandlung von Metastasen eine Strahlentherapie angewandt werden.
Bei Magenkarzinom findet die Strahlentherapie nur in speziellen Fällen Anwendung.
Die Behandlungsergebnisse werden erneut in der Tumorkonferenz vorgestellt. Falls erforderlich, werden weitere Therapieschritte empfohlen.