Wird ein Diabetes mellitus nicht erkannt bzw. ist schlecht eingestellt, kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel auf Dauer Blutgefäße und Organe schädigen. Häufig betroffen sind Augen, Nieren und Nerven. Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte, die beim Typ 2-Daibetes häufige Begleiter sind, bedrohen Herz und Gefäße und können zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen.
Die durch den Diabetes mellitus hervorgerufenen Folgeerkrankungen behandeln wir fachübergreifend mit den ärztlichen Spezialisten weiterer Fachbereiche des ALB FILS KLINIKUMS.
Auch Fußprobleme wie das diabetische Fußsyndrom treten häufig auf. Gemeint sind damit eine chronische Wunde oder ein Wundbrand am Fuß infolge von Nerven- und Durchblutungsstörungen, aber auch die Zerstörung der Knochenstrukturen im Fuß (Charcot).
Füße sind bei Diabetikern besonders anfällig für Entzündungen. Durch jahrelang überhöhten Blutzucker können Nervenschäden in den Füßen auftreten. Patienten haben so eine verminderte Schmerzwahrnehmung, auch Temperaturen können schlecht wahrgenommen werden. Die Nervenstörung kann außerdem zu einer verminderten Schweißbildung führen, was die Haut austrocknen lässt. Durch die trockene Haut entstehen Risse, die leicht von Erregern befallen werden können. Entzündliche Wunden können die Folge sei. Schon banale Verletzungen, wie ein eingerissener Zehennagel, können zu schweren Infektionen führen. Diabetiker sollten daher mindestens einmal im Jahr ihre Füße vom Arzt untersuchen lassen. Getestet wird, wie die Temperaturwahrnehmung ist.
Sind bereits Wunden und Infektionen vorhanden, müssen diese durch Antibiotika und Wundtherapie behandelt werden. Mit einer Druckentlastung, beispielsweise Bettruhe oder Fortbewegung mittels Rollstuhl können Infektionen langsam zur Abheilung gebracht werden. Liegen Gefäßerkrankungen vor, die die Durchblutung des Fußgewebes behindern, muss eine ausreichende Durchblutung mittels Gefäßkatheter wieder sichergestellt werden.
Sollte die Wunde durch Einstellung des Diabetes, Wunderversorgung, Behandlung der Infektion und der Gefäßerkrankung nicht verheilen, ist eine operative Korrektur des Fußes in Betracht zu ziehen. Eine Operation soll in erster Linie schwerwiegende Fehlstellungen und somit den Knochendruck beseitigen, die zur Wunde geführt haben. Um die Fehlstellung auszugleichen können beispielsweise Sehnen versetzt oder Knochen teilweise entfernt werden.
Im schlimmsten Fall liegt bereits eine Nekrose vor, also abgestorbenes Gewebe, so dass der Fuß gegebenenfalls amputiert werden muss. In vielen Fällen kann aber bereits im Anfangsstadium gut behandelt werden, sodass dieser Schritt häufig nicht mehr nötig ist.
Die Behandlung von Menschen mit einem diabetischen Fußsyndrom gehört in die Hände von Spezialisten. In unserer Fußambulanz behandeln wir Betroffene in einem erfahrenen Team aus Diabetologen, Gefäßspezialisten, Chirurgen, interventionellen Radiologen, Wundmanagern und kooperierenden Orthopädietechnikern und Podologen.
Wir besprechen mit Ihnen die in Ihrem Fall möglichen Therapieoptionen, mit dem Ziel, die gefürchtete Amputation zu verhindern.