Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, hervorgerufen durch eine Fehlreaktion des Immunsystems, bei der die insulinproduzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört werden. Dies hat zur Folge, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt, da bei fehlendem Insulin der Zucker als Energiequelle nicht mehr in die Zellen transportiert werden kann.
Meist tritt diese Krankheit bereits im Kindes- und Jugendalter auf. Häufiger Harndrang, Abgeschlagenheit, starker Durst, trockene juckende Haut und Gewichtverlust sind typische Symptome für die Krankheit. Diabetes lässt sich vergleichsweise einfach diagnostizieren. Erhöhter Nüchternblutzucker, eine erhöhte Spontan-Glucose oder ein erhöhter HbA1c-Wert, auch Langzeitblutzucker genannt, führen zur Diagnose Diabetes.
Bei Typ-1-Diabetes ist in der Regel die Zufuhr von Insulin erforderlich. Das bedeutet, der Betroffene muss sich sein Leben lang Insulin spritzen. Eine Therapie wird nach einer ausführlichen Unterweisung durch den Arzt vom Patienten selbstständig durchgeführt.
Die Insulinpumpentherapie stellt eine Sonderform der Insulintherapie dar und kommt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Schwangeren und Menschen mit einem unregelmäßigen Lebensrhythmus zum Einsatz. Dabei wird kontinuierlich durch das tragbare Dosiergerät Insulin unter die Haut abgegeben. Zusätzlicher Bedarf wird vom Pumpenträger selbst über die Pumpe abgegeben. Der Vorteil für die Betroffenen: Komplikationen wie Unter- und Überzuckerung mit der Gefahr eines diabetischen Komas können minimiert werden.
Wir begleiten Sie bei der Ersteinstellung der Insulinpumpen. Ebenfalls unterstützen wir Sie, wenn nach einiger Zeit Ihre Pumpe an sich ändernde individuelle Bedürfnisse angepasst werden muss.
Beim Diabetes Typ 2 handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Insulinwirkung eingeschränkt, also eine Insulinresistenz die Ursache ist. Die Krankheit entwickelt sich oft schleichend und wird erst erkannt, wenn schon erste organische Schäden entstanden sind. Für Diabetes Typ 2 besteht eine erbliche Veranlagung. Bis zu 60 Prozent der Patienten, in deren engstem Familienumfeld die Krankheit diagnostiziert wurde, erkranken ebenfalls. Außerdem gehören zu den Risikofaktoren: starkes Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.
Symptome sind ähnlich denen der Diabetes Typ 1. Diagnostiziert wird ebenfalls mit der Messung des Blutzuckerspiegels. Außerdem kann ein oraler Glukosetoleranztest helfen, die Krankheit zu erkennen. Nach der Diagnose muss zügig mit einer Therapie begonnen werden, da auch hier zahlreiche Folgeerkrankungen wie Schädigungen der Nieren, der Augen und der Nerven drohen. Besonders gefährdet ist der Typ 2-Diabetiker, aber auch Menschen nach Herzinfarkt und Schlaganfall.
Bei Typ-2-Diabetes ist die Gabe von Insulin nicht in jedem Fall erforderlich. Meist werden blutzuckerspiegelsenkende Medikamente verordnet. Noch wichtiger jedoch ist, dass der Betroffene seine Gewohnheiten im Alltag konsequent ändert. Viel Bewegung, eine Umstellung der Ernährung und eine deutliche Gewichtsreduktion können ebenso effektiv wirken wie die Einnahme von Medikamenten. Erst wenn auf diese Weise der Blutzuckerspiegel nicht reguliert werden kann, muss auch bei Diabetes Typ-2 Insulin verabreicht werden.
Diabetes Typ 3 fasst mehrere Sonderformen von Diabetes mellitus zusammen, die sich nicht eindeutig dem Diabetes Typ 1 und 2 zuordnen lassen. Sie sind allesamt viel seltener als die beiden Hauptformen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2. Ursächlich können Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, genetische Defekte, hormonelle Störungen, Virusinfektionen oder Medikamenteneinnahme sein. Die spezifischen Formen des Diabetes Typ 3 haben im Wesentlichen die gleichen Erkrankungsmerkmale, wie sie von den Typen 1 und 2 bekannt sind: einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel, der zur Schädigung unterschiedlicher Organe führen kann und ein Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen in sich birgt.
Welche Behandlungsmethode am besten geeignet ist, hängt von der Art des Diabetes Typ 3 bzw. dessen Ursache für die Erkrankung ab. Diabetes Typ 3 ist in acht Untergruppen eingeteilt.
Wie bei allen Diabetes-Typen gilt es ebenso bei Diabetes Typ 3 zunächst eine Unterzuckerung zu vermeiden, die Blutzuckerwerte zu normalisieren und zu stabilisieren. Da dem Diabetes eine andere Grunderkrankung zugrunde liegt, muss diese behandelt oder auslösende Medikamente abgesetzt werden, um mittel- bis langfristig Folgeerkrankungen zu verhindern.
Eine Diabetes- und Ernährungsberatung unterstützt Betroffene dabei, ihre Gewohnheiten im Alltag konsequent zu ändern.
Gestationsdiabetes, also Diabetes in der Schwangerschaft, betrifft etwa fünf Prozent aller Schwangeren. Eine vorübergehende Blutzuckerspiegelerhöhung tritt meist in der zweiten Schwangerschaftshälfte auf, die sich in der Regel nach der Geburt wieder legt.
In den meisten Fällen verläuft ein Schwangerschaftsdiabetes weitgehend symptomlos und wird im Rahmen routinemäßiger Schwangerenvorsorguntersuchungen festgestellt. Unerkannt und unbehandelt kann der Gestationsdiabetes allerdings zu Komplikationen bei Mutter und Kind führen.
Werdende Mütter mit Schwangerschaftsdiabetes behandeln wir in enger Zusammenarbeit mit dem Team der Geburtshilfe. Meist lässt sich der Blutzuckerspiegel durch eine Ernährungsumstellung normalisieren. Auch körperliche Aktivität ist sinnvoll. Falls beides zusammen nicht ausreichend wirkt, sind Insulinspritzen nötig.