Akute Infektionen der Atemwege wie eine Bronchitis sind insbesondere in den Wintermonaten keine Seltenheit, jedoch nach ein bis zwei Wochen meist wieder vorbei. Ist eine Belastung jedoch konstant vorhanden, kann sich eine chronische Atemwegserkrankung entwickeln und durch die erschwerte Atmung den Alltag belasten. Entzündungen, schädliche Umwelteinflüsse oder ungesunde Lebensgewohnheiten wie das Rauchen sind die häufigsten Ursachen.
Wird eine chronische Atemwegserkrankung nicht fachgerecht behandelt, können Atemwege und Lunge dauerhaft geschädigt werden.
Unsere Abteilung ist spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie von
Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, die häufig bereits im Kindesalter auftritt. Die Schleimhäute der Atemwege sind dabei dauerhaft entzündet. Mediziner unterscheiden die Krankheit vor allem in allergisches und nicht-allergisches Asthma. Diesen beiden groben Unterteilungen können jedoch noch weitere Formen des Asthma bronchiale (Phänotypen) zugeordnet werden.
Allergisches Asthma wird ausgelöst durch sogenannte Allergene, beispielsweise Blütenpollen oder Tierhaare.
Nicht-allergisches Asthma kann entweder durch Infektionen, Medikamentenunverträglichkeiten oder aber auch durch große körperliche Anstrengung ausgelöst werden.
Alle Varianten der Asthmaerkrankung eint, dass Patienten in bestimmten Situationen unter akuter Luftnot leiden und/oder ein Engegefühl auf der Brust haben. Dabei fällt Betroffenen vor allem das Ausatmen schwer und wird durch lautes Pfeifen der Lunge begleitet. Häufig geht mit der Atemnot auch Hustenreiz einher. Die Symptome können ganzjährig, saisonal (bei Heuschnupfen) oder sporadisch auftreten. Die Entstehung kann sowohl genetische Ursachen haben, aber auch durch Umweltfaktoren (z.B. Gifte oder Pollen) beeinflusst werden.
Die Diagnostik besteht vor allem aus einer ausführlichen Anamnese, körperlicher Untersuchung, einer Bestimmung der Lungenfunktion inklusive Variabilität der Einsekundenkapazität, eventuell einer Bestimmung von Blutwerten (insbesondere großes Blutbild und Immunglobuline, kurz IgE) und einer röntgenologischen Untersuchung. Mit der FeNo-Methode kann des Weiteren der Stickstoffmonoxidgehalt im Atem gemessen und somit Hinweise gewonnen werden, ob Asthma bronchiale als Krankheit vorliegt.
Therapeutische Möglichkeiten bestehen zum einen in einer Schulung über die jeweiligen Asthma-Auslöser und über Möglichkeiten diese zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Des Weiteren finden entzündungshemmende und bronchienerweiternde Medikamente Einsatz, die vor allem in Form von zu inhalierenden Sprays verabreicht werden. Bei manchen Patienten mit schwerem Asthma, welches mit den gängigen Methoden nicht ausreichend kontrolliert werden kann, führen Pneumologen seit einigen Jahren zudem gezielte Antikörpertherapien (Omalizumab, Mepolizumab, Reslizumab) durch. Entzündungshemmendes Cortison in Tablettenform und gegebenenfalls auch Antibiotika sollten nur zeitweise und in Ausnahmefällen eingesetzt werden.
COPD oder auch chronisch obstruktive Lungenerkrankung wird als Sammelbegriff für verschiedene Lungenerkrankungen verwendet. Darunter fallen unter anderem die chronische Bronchitis, unter die auch der sogenannte „Raucherhusten“ fällt, und das Lungenemphysem.
Hauptursächlich für diese Krankheiten ist, wie der Volksmund es bereits richtig sagt, das Rauchen. Aber auch Umweltverschmutzungen können derartige Lungenerkrankungen auslösen.
Symptomatisch für COPD-Erkrankungen sind die sogenannten „AHA-Symptome“. Auswurf, Husten und Atemnot kennzeichnen die Krankheit. Atemnot tritt häufig zunächst nur unter Belastung auf, nimmt im Verlauf der Krankheit zu und kann schließlich zu kompletter Immobilität führen.
Die Einschränkung des Lungenvolumens wird mit Hilfe einer Ganzkörperplethysmographie, auch als große Lungenfunktion bezeichnet, gemessen.
Medikamentöse Maßnahmen bestehen vor allem in der Gabe von bronchienerweiternden Sprays. Gänzlicher Verzicht auf Tabak und Nikotin ist für den Erfolg einer Therapie unabdingbar. Die Krankheit lässt sich nicht heilen, aber ihr Verlauf lässt sich durch Therapie eindämmen.
Raucher leiden häufig unter ihr – die chronische Bronchitis. Die Schleimhaut ist dabei dauerhaft entzündet.
Kennzeichnend für die chronische Bronchitis ist ein starker, von Auswurf gekennzeichneter Husten, vor allem nach dem Aufstehen. Wie der Schleim beschaffen ist, hängt von der Art der chronischen Bronchitis ab. Ist ein Infekt der Auslöser, kann der Schleim gelblich sein. Während Patienten zu Beginn ihrer Erkrankung neben dem Auswurf kaum Krankheitssymptome spüren, klagen Betroffene die länger schon unter der Erkrankung zu leiden haben unter morgendlichen Kopfschmerzen, Atemnot und Leistungsminderung. Die permanente Atemnot setzt den Patienten schwer zu und kostet sie viel Energie. Dadurch sind auch häufige Ermüdungserscheinungen und Gewichtverlust mit chronischer Bronchitis einhergehend.
Ursache Nummer eins ist das Rauchen, aber auch dauerhaftes Einatmen von giftigen Gasen kann zu einer chronischen Schädigung der Bronchien führen.
Bei Vorliegen einer chronischen Bronchitis sollte mittels Lungenfunktion eine bronchiale Obstruktion, also eine Verengung der Atemwege, ausgeschlossen werden. Wird eine chronische Bronchitis im nicht-obstruktiven Stadium diagnostiziert, kann ein konsequenter Rauchverzicht dazu führen, dass sich die Erkrankung zurückbildet. Ist die Bronchitis aber ins obstruktive Stadium vorgedrungen, ist eine lebenslange medikamentöse Therapie von Nöten. Eine Sauerstoff-Langzeittherapie kann in fortgeschrittenen Stadien ebenso dazugehören.
Charakteristisch für das Lungenemphysem ist eine Überblähung der Lunge durch Luft. In der Folge fällt den Betroffenen das Ausatmen schwer, insbesondere bei körperlicher Belastung kommt es zu schwerer Atemnot und einer verminderten Leistungsfähigkeit. Auch leiden Betroffene unter Husten und Auswurf. Das betroffene Lungengewebe verliert durch die ständige Überdehnung an Elastizität – ein Verlauf, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. In den allermeisten Fällen ist das Rauchen für die Entstehung verantwortlich.
Bei Verdacht auf eine COPD oder ein Lungenemphysem führen wir nach vorausgegangener Anamnese, das Befragen des Betroffenen nach Beschwerden und möglichen Risikofaktoren, und körperlicher Untersuchung eine Prüfung der Lungenfunktion durch, um den Grad der Verengung der Atemwege und die Lungenüberblähung abzuschätzen. Da beim Lungenemphysem der Atemfluss gestört ist, und dadurch der Sauerstoffgehalt im Blut abnimmt sowie Kohlendioxid schlechter abgeatmet werden kann, ziehen wir weiterhin eine Blutgasanalyse heran. Veränderungen, die auf ein Lungenemphysem hinweisen, lassen sich auch mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs erkennen.
Mit einer hochauflösenden Computertomographie der Lunge können wir erkennen, wie weit sich das Lungenemphysem bereits ausgebreitet hat - auch im Hinblick auf die optimale Nutzung vorhandener Therapieoptionen.
Aus der chronisch-obstruktiven Bronchitis entstehende blasige Veränderungen (Emphysemblasen) können mittels Computertomographie identifiziert und bedeutsame, häufig vergesellschaftete Erkrankungen wie der Lungenkrebs oder eine Überwässerung der Lunge im Rahmen von Herzerkrankungen abgegrenzt werden. Ganz besonders wichtig ist die Computertomographie des Brustkorbs zur Planung einer eventuellen interventionellen oder operativen Sanierung des Lungenemphysems.
Die beim Emphysem zugrunde liegende Lungenschädigung ist nicht mehr rückgängig zu machen. Eine Behandlung kann aber das Fortschreiten der Erkrankung verzögern, den weiteren Verlauf beeinflussen und die Symptome lindern. Entscheidend hierfür ist, dass die das Emphysem begünstigenden Faktoren ausgeschaltet werden, wie beispielsweise der sofortige Rauchstopp oder eine Reduktion der Belastung durch umwelt- und arbeitsplatzbedingte Reizstoffe. Auch Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus müssen behandelt werden.
Je nach Schweregrad der Erkrankung kann das Lungenemphysem medikamentös behandelt werden, begleitend durch körperliches Training und Atemgymnastik. Unter fachkundiger Anleitung lernen Betroffene in unserer Abteilung die geeignete Atemtechnik. In späten Stadien der Erkrankung kommen bei Sauerstoffmangel eine Langzeit-Sauerstofftherapie oder auch nicht-invasive (auch häusliche) Beatmungsverfahren zum Einsatz. In bestimmten Fällen sind auch moderne interventionelle Verfahren erfolgsversprechend zur Minderung der Atemnot und Erhöhung der körperlichen Belastbarkeit. Dieser Patientengruppe können wir eine endoskopische Lungenvolumenreduktion, die mit Ventilen durchgeführt wird, anbieten.
Ihre Ansprechpartner
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Dr. med. Timo Deininger
Leitender Arzt PneumologieTelefon: 07161 64-3323
Fax: 07161 64-593323
timo.deininger@af-k.de -
Dr. med. Hannes Kammerer
Oberarzt PneumologieTelefon: 07161 64-3323
Fax: 07161 64-593323
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