(Stand: Dezember 2022)
In seiner Sitzung am 21. Mai 2021 hat der Kreistag des Landkreises Göppingen über das Zukunftskonzept der ALB FILS KLINIKEN entschieden. Die Entscheidung war umstritten. Der Beschluss fiel mit 36 zu 24 Stimmen letztlich aber eindeutig aus und folgt dem vom Aufsichtsrat der ALB FILS KLINIKEN eingebrachten Antrag – mit einer Ergänzung bei der Notfallversorgung.
Mit diesem Beschluss wird nun nach dem Bezug des Neubaus der Klinik am Eichert in Göppingen voraussichtlich im Jahr 2024 der stationäre Betrieb in der Helfenstein Klinik in Geislingen eingestellt. Bis dahin werden Schritt für Schritt die stationären Angebote von Geislingen nach Göppingen überführt. Der Standort Geislingen wird danach als ambulante Einheit mit einem umfassenden Angebot fortgeführt. Das Zielbild für 2024 sieht eine Vielzahl an ambulanten Einrichtungen vor, dazu gehören neben den jetzt schon bestehenden Praxen im Ärztehaus sowie den Praxen und Ambulanzen des Medizinischen Versorgungszentrums der ALB FILS KLINIKENeine adaptierte Notfallversorgung und auch eine Kurzzeitpflege sowie zwei Beatmungswohngemeinschaften. Der Umfang der notwendigen Notfallversorgung wird 2023 evaluiert. Komplettiert wird das Ganze durch verschiedene therapeutische und nicht-gesundheitsbezogene Dienstleister. Auch weitere Einrichtungen wie ein Hospiz oder Betreutes Seniorenwohnen sind möglich.
Da die im Beschlussantrag für diese ambulante Einheit verwendete Bezeichnung „Praxisklinik“ vielfach kritisiert wurde, wird sie künftig nur noch als Arbeitstitel verwendet. Wie die Einrichtung letztendlich genannt wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam mit dem Aufsichtsrat entschieden.
In der Interimszeit bis zur Umwandlung in die ambulante Einheit, also in den Jahren 2022 und 2023, verfügt die Helfenstein Klinik über einen stationären Betrieb mit 30 internistischen Betten sowie acht Palliativbetten. Dazu kommt eine Notfallversorgung, die – so die von einer Mehrheit im Kreistag geforderte Ergänzung – als Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung gestaltet ist. Diese Notfallversorgung verfügt im medizinischen Bereich über je einen chirurgischen und einen internistischen Arzt sowie über vier Überwachungsbetten für Notfälle. Auch die dafür erforderliche diagnostische Ausstattung, also Labor, Röntgen und Computertomografie sowie Physiotherapie wird vorgehalten. Diese erweiterte Notfallversorgung wird – auch das ist im Beschluss des Kreistags festgehalten – im 2. Halbjahr 2023 evaluiert. Ergänzt wird das Leistungsspektrum durch eine Chirurgische Ambulanz mit allgemeinchirurgischer (Prof. Matthias Hahn) und orthopädisch-unfallchirurgischer (Thomas Meißen) Sprechstunde.
Dieser Interimsbetrieb war in einem eigens dafür einberufenen Change Gremium vorbereitet worden. Im Vorfeld waren dazu zahlreiche Teilprojekte definiert und intern von den Experten aus den betreffenden Bereichen bearbeitet werden. Diese Teilprojekte haben sich beispielsweise mit Personalfragen, mit den baulichen Gegebenheiten oder der IT-Infrastruktur befasst. Die Ergebnisse aus diesen Teilprojekten waren dann mit dem Aufsichtsrat abgestimmt und im zweiten Halbjahr 2021 umgesetzt worden, so dass zu Beginn des Jahres 2022 die Interimslösung an den Start gehen konnte.