Etwa zehn bis 15 Prozent der Tumore können nicht allein aufgrund ihrer geweblichen Strukturen im Rahmen der Histologie sicher eingeordnet werden. Die Immunhistochemie stellt dann eine weitere sehr wichtige Untersuchungsmethode zur Tumordifferenzierung dar. Hierbei setzen wir diagnostische Antikörper ein, deren Bindungen an das Gewebe durch enzymatische Farbreaktionen sichtbar gemacht werden.
So können Art und/oder Ursprung schwierig zu beurteilender Krebsvarianten charakterisiert werden und Aussagen zum biologischen Verhalten des Tumors getroffen werden. Weiter dienen immunhistochmeische Untersuchungen als möglicher Richtungsweiser bei der zielgerichteten Therapie bestimmter Tumoren, zum Beispiel ob der Tumor auf eine bestimmte Therapie oder ein bestimmtes Medikament anspricht. Diese Informationen sind wesentlich für die Entscheidung der Weiterbehandlung.
Aber auch Erreger, Hormonrezeptoren oder Wachstumsfaktoren werden mit immundiagnostischer Methoden dargestellt.
Rund achteinhalbtausend Bestimmungen solcher immunhistochemischer Nachweise werden an unserem Institut für Pathologie jährlich durchgeführt.