In den letzten Jahren konnten sowohl im gut operablen als auch im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erhebliche Therapiefortschritte erzielt werden. Multimodale Ansätze und neue Wirkstoffkombinationen haben teilweise zu einer deutlichen Verlängerung der Lebenszeit von Pankreaskarzinompatienten geführt.
Die wichtigste Behandlungsform ist die Operation. Ziel ist es, das Tumorgewebe und umgebende Lymphknoten vollständig zu entfernen. Das ist aber nur möglich, wenn der Tumor auf die Bauchspeicheldrüse beschränkt ist. Die chirurgische Entfernung des Tumors im Gesunden ist bisher die einzige Möglichkeit, ein langfristiges Überleben des Betroffenen zu erreichen.
Ist der Pankreaskopf vom Tumor befallen, was häufig der Fall ist, wird je nach Ausbreitungsgrad nicht nur der tumortragende rechte Teil der Bauchspeicheldrüse operativ entfernt, sondern in der Regel auch die Gallenblase, ein Teil des Gallengangs, der Zwölffingerdarm und manchmal ein Teil des Magens. Bei dieser sogenannten Whipple-Operation werden für den Menschen wichtige Verbindungen, wie die Verbindung zwischen Magen und Dünndarm, getrennt. Damit der Betroffene wieder Nahrung zu sich nehmen kann und der Abfluss der Galle in den Dünndarm möglich ist, erfolgt im zweiten Teil der Operation die Wiederherstellung dieser Verbindungen.
In manchen Fällen muss die gesamte Bauchspeicheldrüse entnommen werden (totale Pankreatektomie).
Befindet sich der Tumor im Schwanz der Bauchspeicheldrüse, entfernen wir in der Regel nur den tumortragenden Organteil und die Milz.
Fast-Track-Konzepte bei der Narkose und eine hochwirksame Schmerztherapie sorgen für eine rasche Erholung nach der Operation.
Eine Chemotherapie wird zumeist im Anschluss an eine Operation verabreicht, um mögliche restliche Tumorzellen, die mit den verfügbaren Verfahren nicht erkannt werden können, abzutöten.
Eine Heilung des Bauchspeicheldrüsenkarzinoms allein durch eine Chemotherapie ist nicht möglich. In manchen Fällen kann durch eine Vorbehandlung mit Chemotherapie oder Bestrahlung der Tumor verkleinert und bei einer folgenden Operation leichter entfernt werden.
Die Behandlungsergebnisse werden im Verlauf erneut in der Tumorkonferenz vorgestellt. Falls erforderlich, werden weitere Therapieschritte empfohlen.