In den Nieren werden Schadstoffe in den Nierenkörperchen (Glomeruli) aus dem Blut gefiltert. Die Glomerula sind damit ständig in Kontakt mit immunologisch aktiven Stoffen. Diese Stoffe können Entzündungen der Glomerula auslösen, die sogenannte Glomerulonephritis.
Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, kann sie gut behandelt werden. Da eine Glomerulonephritis aber auch langsam voranschreiten kann und zudem schmerzlos ist, bleibt sie oft lange unbemerkt.
Unterschieden wird eine primäre Glomerulonephritis, die von den Nieren ausgeht und auf diese begrenzt bleibt, und eine sekundäre Glomerulonephritis, die durch eine Erkrankung außerhalb der Niere entsteht. Verläuft die Erkrankung chronisch, kommt es zu unumkehrbaren Nierenschädigungen. Bei einem relevanten Anteil an dialysepflichtigen Patienten ist eine Glomerulonephritis die Ursache für die Nierenersatztherapie.
Anzeichen für eine Entzündung der Glomerula sind unter anderem eine erhöhte Eiweißausscheidung im Urin, ein mikroskopischer Nachweis von Blut im Urin, Wassereinlagerungen im Gewebe und Bluthochdruck.
Da eine Glomerulonephritis meist ohne spürbare Symptome verläuft, wird sie häufig erst im Rahmen anderer Untersuchungen wie Urin- und Blutuntersuchungen oder bei der Abklärung eines Bluthochdrucks entdeckt. Bestätigt sich dann der Verdacht auf eine Entzündung der Nierenkörperchen, folgt häufig zur weiteren Diagnose eine Entnahme von Gewebeproben aus der Niere, eine sogenannte Nierenbiopsie.
Die Therapie hängt von der Ursache und dem Verlauf der Entzündung ab. Da die Entzündung meist durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht wird, kann die Immunreaktion häufig durch eine immunsuppressive Therapie, zum Beispiel mit Kortison, gedämpft werden.