Die Nieren nehmen für den Körper viele Aufgaben wahr, wie die Regelung des Blutdrucks oder die Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes. Sie sind aber auch für die Entfernung sogenannter harnpflichtiger Substanzen - dazu zählen der Harnstoff, die Harnsäure, das Kreatinin und viele mehr - verantwortlich, die über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden werden.
Können die Nieren aufgrund einer Erkrankung ihre Aufgabe, diese Stoffe auszuscheiden, nicht mehr ausreichend erfüllen, ist eine Nierenersatztherapie notwendig, auch Dialyse genannt.
Die am häufigsten angewandten Dialyseverfahren sind die Hämodialyse und die Peritonealdialyse. Das Prinzip beider Verfahren ist ähnlich: Dem Blut werden über eine Membran harnpflichtige Stoffe entzogen. Auch zu viel Flüssigkeit kann dem Körper entzogen werden. Bei der Hämodialyse befindet sich die Membran in einem Dialysator, der etwa 30 Zentimeter lang und etwa 5 Zentimeter dick ist. Bei der Peritonealdialyse wird das Bauchfell (Peritoneum) als eine natürliche Dialysemembran genutzt.
Wir bieten in unserer Klinik alle Nierenersatzverfahren, wie Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration und Peritonealdialyse an. Außerdem stehen spezielle extrakorporale Blutreinigungsverfahren wie Plasmapherese und Lipidapherese (LDL-Apherese) bei Patienten mit bestimmten Fettstoffwechselstörungen und z. B. koronarer Herzkrankheit zur Verfügung.
Bei einigen Fällen von akutem Nierenversagen ist es möglich, dass Betroffene nur zeitlich begrenzt auf ein maschinelles Nierenersatzverfahren angewiesen sind. Wer aber an einem fortgeschrittenen, chronischen Nierenleiden erkrankt ist, benötigt in der Regel dauerhaft eine Dialyse.
Bei solch langfristigen Dialysen ist ein funktionsfähiger Gefäßzugang für die Betroffenen von enormer Bedeutung. Meist sind die Blutgefäße schlecht zugänglich oder weisen einen zu geringen Druck für den Blutaustausch auf. Besser geeignet ist eine natürliche oder künstlich operativ angelegte Verbindung zwischen Arterie und Vene, zum Beispiel am Unterarm – ein sogenannter Dialyseshunt. Für den Dialysepatienten ist der Shunt eine hochsensible 'Lebensader', über die er an die Dialysemaschine zur Blutwäsche angeschlossen wird.
Unsere Dialyseeinrichtung verfügt über 17 Dialyseplätze.
In enger Zusammenarbeit mit der Gefäßchirurgie und der Interventionellen Radiologie ist der Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen ein Shuntzentrum angegliedert. Dadurch ist eine nachhaltig optimale Betreuung unserer Dialysepatienten sowohl bei Neuanlage eines Shunts als auch bei auftretenden Komplikationen mit einem bestehenden Shunt, wie ein Verschluss oder eine Engstelle, rund um die Uhr gewährleistet.