Wenn 2024 der Neubau der Klinik am Eichert bezogen wird, sind die Tage der Bestandsklinik gezählt. Ist sie zurückgebaut, wird ein großes Loch den Eichert prägen. Gefüllt wird dieses Loch mit dem, was regulär hineingehört: Posidonienschiefer. Dieses Material, auch Lias Epsilon genannt, ist das hier anstehende Gestein und wird derzeit aus der Baugrube des Neubaus geholt. Um es jetzt nicht aufwändig weg- und in ein paar Jahren dann wieder hertransportieren zu müssen, werden nun rund 40.000 m3 des Materials in unmittelbarer Nähe zur Baustelle zwischengelagert.
Das Bodenzwischenlager entsteht auf einer Fläche, die das Klinikum Christophsbad zur Verfügung stellt, es liegt nur wenige Meter südlich des Baufelds und kann über den Dr.-Paul-Goes-Weg angefahren werden. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Hilfe des Christophsbads und des Landratsamts in der Lage sind, das später für die Auffüllung und Modellierung des Geländes benötigte Material ganz in der Nähe lagern zu können“, sagt Wolfgang Schmid. „Das reduziert die Baukosten aufgrund eingesparter Deponiegebühren und Wiederbeschaffungskosten, vor allem aber verkürzt es enorme Transportwege und verringert damit auch Abgase und Feinstaub“, so der Kaufmännische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN. Die im Zwischenlager deponierten 40.000 m3 machen etwa 20 Prozent des Gesamtaushubs aus.
Im Zwischenlager wird der Posidonienschiefer aber nicht einfach auf die Grasnarbe gekippt. Vielmehr wurde das circa 1,2 Hektar große Gelände, das zuvor als Ackerland genutzt wurde, sorgfältig vorbereitet. „Zuerst wurde der Mutterboden abgeschoben und seitlich sicher gelagert“, erklärt Christian Budinsky vom Neubau-Team der ALB FILS KLINIKEN. „Dann wurde der gewachsene Boden mit einem Trennvlies abgedeckt, um später beim Rückbau des Zwischenlagers alle eingebrachten Materialien rückstandsfrei entfernen zu können. Auf dieses Trennvlies kommt nun der Lias Epsilon.“ Am Ende wird der schiefrige Fels mit einer Lehmschicht abgedeckt und begrünt. Wichtig ist auch eine sichere Entwässerung des aufgeschütteten Schieferhügels. Das Zwischenlager ist deshalb drainiert, mit einem vorgelagerten Absetzbecken. In diesem setzen sich die schlammigen Stoffe ab, die bis zur endgültigen Begrünung bei Regen aus dem Hügel gewaschen werden, so dass vorgereinigtes Wasser in die Kanalisation gelangt. Nach der vollständigen Begrünung kann das Niederschlagswasser in den Autenbach geleitet werden. Das Aufschütten des Zwischenlagers wird etwa bis September dauern.