Die moderne Strahlentherapie ist neben der Operation und der Chemotherapie ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung bösartiger Krebserkrankungen. Bei jedem zweiten Krebspatienten kommt sie im Laufe seiner Erkrankung zum Einsatz. Viele Krebsarten können heute durch die Strahlentherapie erfolgreich behandelt und geheilt werden.
Im Gegensatz zur medikamentösen Chemotherapie, die im gesamten Körper wirkt, ist die Strahlenbehandlung ein lokal begrenztes Verfahren. Modernste Computertechnologie ermöglicht heute eine präzise Planung und Steuerung. Das umliegende gesunde Gewebe bleibt dadurch weitgehend geschont.
Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode, in Kombination mit einer Chemotherapie, sowie vor oder nach einer Operation eingesetzt werden. Vor einem geplanten operativen Eingriff kann der Tumor mit Hilfe der Strahlentherapie verkleinert werden, so dass er dadurch besser und sicherer entfernt werden kann. Nach einem operativen Eingriff kommt die Strahlentherapie zur Anwendung, um das operative Behandlungsergebnis langfristig zu sichern und ein erneutes Wachstum zu verhindern. Darüber hinaus kann eine Strahlentherapie in der Krebsbehandlung eingesetzt werden, um Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen. So zum Beispiel in der palliativmedizinischen Betreuung oder bei Patienten, bei denen es im Verlauf ihrer Krebserkrankung zu einem Rückfall mit einem lokalen Rezidiv oder einer Fernmetastasierung gekommen ist.
Im Normalfall können wir unsere Patienten ambulant in unserer Strahlentherapie und Tagesklinik betreuen. Sofern dies Ihr Befinden nicht zulässt oder intensivere Behandlungseinheiten erforderlich sind, steht uns eine eigene Station mit der gesamten onkologischen ärztlichen und pflegerischen Kompetenz zur Verfügung.
Unsere hochmodernen Bestrahlungssysteme ermöglichen die schonende Behandlung aller Arten von Krebserkrankungen. Die Strahlentherapie ist dabei eng eingebunden in die auf Krebs spezialisierten interdisziplinären Behandlungszentren (Brustzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Viszeralonkologisches Zentrum) des ALB FILS KLINIKUMS. Auch ist unsere Abteilung integriert im Onkologischen Zentrum Göppingen, kurz OZ, in dem alle Krebsspezialisten des ALB FILS KLINIKUMS sowie niedergelassene Ärzte im Landkreis Göppingen fachübergreifend zusammenarbeiten.
Die kombinierten Behandlungskonzepte unserer Patienten stimmen wir gemeinsam mit Kollegen der anderen Fachbereiche in wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen ab.
In einer persönlichen Beratung werden wir Ihnen einen individuellen Gesamttherapieplan vorschlagen und die einzelnen Behandlungsmethoden sowie die Schritte zur Therapieplanung mit Ihnen besprechen.
Bei der Behandlung von Brustkrebs arbeiten wir eng mit dem zertifizierten Brustzentrum des ALB FILS KLINIKUMS sowie Ihrem behandelnden niedergelassenen Frauenarzt zusammen. In wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen erarbeitet ein interdisziplinäres Team aus Frauenärzten, Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen ein für jede Patientin individuelles Therapiekonzept. Dabei handeln wir nach den aktuellen internationalen und nationalen Leitlinien (S3 Leitlinie Mammakarzinom).
Beim brusterhaltenden Vorgehen ist die Bestrahlung der gesamten erkrankten Brust integrativer Bestandteil der Therapie, zusätzliche Dosis wird im Bereich des ehemaligen Tumors appliziert. Je nach Situation wird auch nach einer Brustentfernung die Brustwand nachbehandelt. Ebenso werden abhängig vom Operationsergebnis die Lymphabflussgebiete in der unmittelbaren Umgebung in die Behandlung einbezogen So sollen dort eventuell versteckte Tumorzellen zerstört werden, die sonst zu einem erneuten Tumorwachstum führen könnten.
Die Bestrahlung beginnt sobald die Operationswunde verheilt ist, also frühestens drei Wochen nach der Operation, und kann meist ambulant durchgeführt werden. Sollte eine Chemotherapie erforderlich sein, so wird die Strahlentherapie im Anschluss an diese durchgeführt.
Modernste Technik ermöglicht eine computergestützte Therapieplanung und damit eine sehr präzise Bestrahlung. Auch Nebenwirkungen können somit lokal begrenzt werden.
Welche Bestrahlungstechnik angewendet wird, hängt von der individuellen Situation unserer Patientinnen ab.
Zum Beispiel können folgende Methoden zum Einsatz kommen:
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Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT)
Eine besondere Form der Strahlentherapie ist die sogenannte intensitätsmodulierte Bestrahlung, kurz IMRT. Hier wird der gesamte zu bestrahlende Bereich in Teilbereiche zerlegt, die mit jeweils unterschiedlicher Konzentration der Strahlendosis bestrahlt werden. Nur im Zielgebiet wird die höchste Dosis erreicht.
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Atemgetriggerte Bestrahlung (DIBH)
Bei linksseitigem Mammakarzinom prüfen wir im Rahmen der Planung, ob die einzelne Patientin von einer Bestrahlung in tiefer Einatmung profitiert. In vielen Fällen ist in dieser Atemposition eine noch bessere Schonung des Herzens möglich.
Wir besprechen vor Bestrahlungsbeginn ausführlich mit Ihnen, welche Methode für Sie am geeignetsten ist.
Gliome sind die häufigsten hirneigenen Tumore beim Erwachsenen. Sie entstehen meist aus Gliazellen, dem Stützgewebe der Nervenzellen. Sie treten in Form von eher langsam wachsenden Varianten und in aggressiven Formen auf. Der Glioblastom ist dabei der hochgradigste und zugleich häufigste bösartige hirneigene Tumor.
Die interdisziplinären Behandlungskonzepte legen wir mit den Kollegen anderer Fachbereiche im Rahmen von wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen fest. Auch erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Neurologen des Klinikums Christophsbad in Göppingen und den Neurochirurgen der Universitätsklinika Tübingen und Ulm sowie dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm.
Ein bösartiger Hirntumor lässt sich häufig nicht vollständig durch eine Operation entfernen. Eine nachfolgende Strahlentherapie bzw. eine kombinierte Therapie aus Strahlen- und Chemotherapie, insbesondere der erweiterten Tumorregion, ist notwendig. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme beim Glioblastom ist die Radiochemotherapie, eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie, mit gleichzeitiger mehrwöchiger Bestrahlung. Der Einsatz bestimmter Medikamente hat dabei eine strahlenverstärkende Wirkung, welches sich positiv auf die Heilungsrate des Tumors auswirkt.
Über die Einzelheiten der Therapie beraten wir Sie ausführlich im persönlichen Gespräch.
Zu den Tumoren des weiblichen Beckens werden alle Neubildungen der inneren und äußeren Genitale der Frau gezählt. Diese umfassen Krebserkrankungen
- der Eierstöcke
- des Gebärmutterhalses
- der Gebärmutter
- und der Scheide
- des äußeren Genitales
Auch Krebsvorstufen an Eierstöcken, Gebärmutter und Scheide, sogenannte Dysplasien, gehören dazu.
Häufig wird die strahlentherapeutische Behandlung von gynäkologischen Tumoren begleitet von einer Chemotherapie oder in Kombination mit einer Operation durchgeführt. So wird abhängig vom Stadium und der Ausbreitung der Krebserkrankung eine Totaloperation oder eine primäre Strahlentherapie, gegebenenfalls auch mit gleichzeitiger, strahlenverstärkender Chemotherapie durchgeführt.
Die primäre Strahlentherapie, sowohl „von außen“ mittels Linearbeschleuniger als auch „von innen“ (Brachytherapie) spielt insbesondere in der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs zum Erhalt des Organs eine wichtige Rolle. Doch auch nach einer Operation von Gebärmutterkörpertumoren ist eine anschließende Strahlentherapie in vielen Situationen sinnvoll.
Moderne, in unserer Klinik eingesetzte Bestrahlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) und die bildgeführte Strahlentherapie mittels Computertomographie am Bestrahlungsgerät (IGRT) erlauben dabei eine optimale Verteilung der Strahlendosis sowie eine präzise Bestrahlung des Tumors bei gleichzeitiger maximaler Schonung der umliegenden Organe.
Durch die zusätzliche Gabe einer Chemotherapie lässt sich die Wirkung der Strahlentherapie am Tumor intensivieren.
Die interdisziplinären Behandlungskonzepte legen wir mit den Kollegen anderer Fachbereiche im Rahmen von wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen fest. Über die Einzelheiten der Therapie beraten wir Sie ausführlich im persönlichen Gespräch.
Lungenkrebs kommt in Hauptformen mit biologisch sehr unterschiedlichem Verhalten vor: dem kleinzelligen und dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom. Am häufigsten sind nicht-kleinzellige Lungenkarzinome. Häufig breitet sich der Tumor in die Lymphknoten entlang der Bronchien bis in den Zwischenlungenraum, dem sogenannten Mediastinum, aus.
Die Therapiewahl hängt entscheidend davon ab, um welche Krebsform es sich handelt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Die Bestrahlung spielt bei der Behandlung von Lungenkrebs eine große Rolle. Ist beispielsweise eine Operation aufgrund der Größe des Tumors oder einer Vorerkrankung von Herz oder Lunge nicht möglich, kann eine strahlentherapeutische Behandlung das Wachstum des Tumors bremsen oder den Tumor so verkleinern, dass er operabel wird.
Strahlentherapie nicht-kleinzelliger Bronchialkarzinome
In frühen Stadien, wenn der Tumor noch lokal begrenzt ist, wird nach Möglichkeit vollständig operiert. Konnten die betroffenen Lungenanteile operativ nicht vollständig entfernt werden, empfiehlt sich eine Nachbestrahlung des noch verbliebenen Tumorgewebes. Ist eine Operation aufgrund bestehender Vorerkrankungen an Herz oder Lunge nicht möglich, kann eine Bestrahlung auch als alleinige Therapie zum Einsatz kommen.
Bei der Behandlung fortgeschrittener Bronchialkarzinome wird häufig eine zeitlich gestaffelte Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie angewendet. Größere Tumore, welche gegebenenfalls auch große Lymphknotenmetastasen gebildet haben, können meist nicht mehr durch eine Operation kontrolliert werden. Jedoch bietet eine zeitgleiche Radiochemotherapie, einer Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung, eine gute Aussicht auf Heilung.
Strahlentherapie kleinzelliger Bronchialkarzinome
Das kleinzellige Bronchialkarzinom wächst im Unterschied zum nicht-kleinzelligen Karzinom sehr schnell und bildet häufig schon im frühen Krankheitsstadium Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organsystemen. Kleinzellige Karzinome werden meist mittels Chemotherapie behandelt und nur in Einzelfällen operiert. Gleichzeitig mit der Chemotherapie bzw. so früh wie möglich beginnen wir in den meisten Fällen zusätzlich mit einer Bestrahlung des Tumors. Die Kombination von Chemotherapie und Bestrahlung, auch Radiochemotherapie genannt, stellt die häufigste Therapieform dar. Im Anschluss an die Behandlung des Brustkobes empfiehlt es sich in den meisten Fällen, das Gehirn zu bestrahlen, um der Bildung von Hirnmetastasen vorzubeugen.
In den meisten Fällen werden Bestrahlungstechniken der perkutanen Strahlentherapie angewandt, also „von außen“ durch die Haut bestrahlt. Modernste Computertechnik erlaubt es uns, das betroffene Tumorgebiet sehr präzise und wirksam bei gleichzeitiger Schonung des angrenzenden Gewebes zu bestrahlen. In manchen Fällen, so zum Beispiel bei tumorbedingten Verengungen in den Atemwegen, ist zuweilen eine Bestrahlung „von innen“ (Brachytherapie) sinnvoll, um diese Verengungen auf diese Weise minimieren oder gar ganz beseitigen zu können. Die Strahlenquelle wird dabei über ein Bronchoskop durch die Luftröhre direkt an den Tumor herangeführt.
Die Behandlung der verschiedenen Lungenkrebsarten führen wir nach den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien durch (S3-Leitlinie Bronchialkarzinome) und erfolgt immer in enger Abstimmung mit den Kollegen des Zentrums für Pneumologie und Thoraxchirurgie.
Welche Strahlentherapie bzw. welche Therapiekombination, in welcher Dosierung und Dauer für Sie ratsam ist, muss individuell entschieden und festgelegt werden. Wir beraten Sie gerne ausführlich in einem persönlichen Gespräch.
Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Bei der Wahl der geeigneten Therapie spielt das Tumorstadium eine entscheidende Rolle. Das heißt, ob der Tumor noch auf die Prostata begrenzt ist oder bereits gestreut hat, also umliegendes Gewebe befallen und Tochtergeschwülste, sogenannte Metastasen, in Lymphknoten und anderen Organsystemen gebildet hat. Aber auch die biologischen Eigenschaften, die der Tumor in der feingeweblichen Untersuchung aufweist, sind für die Wahl der Therapie von grundlegender Bedeutung. Strahlentherapie und Operation sind die wichtigsten und erfolgreichsten Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs.
Strahlentherapie bei frühem, örtlich begrenztem Prostatakarzinom
Im Frühstadium der Erkrankung ist der Tumor auf die Prostata begrenzt und kann durch eine operative Entfernung der Prostata oder durch eine Strahlentherapie behandelt werden. Die Erfolgsaussichten sind bei beiden Therapien gleich groß, die strahlentherapeutische Behandlung ist für den Patienten mit einem geringeren Risiko an Nebenwirkungen wie zum Beispiel Inkontinenz oder Impotenz verbunden. Die Strahlentherapie kann ambulant erfolgen. Die Dauer der Behandlung ist vom Einzelfall abhängig, meist beträgt sie mehrere Wochen.
Bestrahlung nach Operation
Auch nach der operativen Entfernung der Prostata kann in manchen Fällen eine Bestrahlung aus therapeutischer Sicht sinnvoll sein, um noch verbliebene Tumorzellen möglichst vollständig abzutöten und das Wiederauftreten (Rezidiv) eines Prostatakarzinoms zu verhindern.
Strahlentherapie bei lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom
Hat sich der Tumor bereits in benachbartes Gewebe ausgebreitet, können Betroffene ebenfalls noch von einer strahlentherapeutischen Behandlung profitieren. Eine Bestrahlung als Einzeltherapie ist jedoch nicht mehr ausreichend. Zusätzlich erhalten Betroffene dann eine antihormonelle Therapie, die nicht nur in der Prostata, sondern im ganzen Körper wirkt.
Welche Bestrahlungsmethode, ob perkutane Radiotherapie, intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT), bildgesteuerte Radiotherapie (IGRT) oder Brachytherapie, die für Sie individuell geeignetste ist, legen wir im interdisziplinären Team mit Kollegen der Urologie und Onkologie fest. Dabei handeln wir nach den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien (S3-Leitlinie Prostatakarzinom). Zudem ist es uns in Kooperation mit dem RadioChirurgicum möglich, Prostatakarzinome in frühen, auf die Prostata begrenzten Stadien sowie ausgewählte Fälle von Lymphknoten-, Knochen- und Organmetastasen des Prostatakrebses radiochirurgisch mit dem CyberKnife®-System zu behandeln.
Über die Einzelheiten der Therapie beraten wir Sie ausführlich im persönlichen Gespräch.
Tumore können im Kopf-Hals-Bereich an unterschiedlichen Stellen auftreten, so zum Beispiel im Bereich der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes, der Nase, der Nasennebenhöhlen und des Halses, einschließlich der Schilddrüse.
Bei der Wahl der geeigneten Therapie spielen Art, Größe und Ausbreitungsgrad des Tumors, eine entscheidende Rolle.
Neben der operativen Behandlung ist die Strahlentherapie eine sehr wichtige und erfolgreiche Behandlungsmöglichkeit von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich.
Wird eine Strahlenbehandlung nach einer erfolgten Operation durchgeführt, ist das Ziel, möglicherweise noch verbliebene Tumorzellen abzutöten, wenn diese bereits in Lymphknoten oder andere Organsysteme gestreut haben. Ist ein Tumor nicht operabel oder würden dabei wichtige Funktionen (Schlucken, Sprechen) verloren gehen, kann anstelle einer Operation eine Strahlenbehandlung, häufig in Kombination mit einer begleitenden Chemotherapie (Radiochemotherapie), erfolgen.
Moderne Bestrahlungsgeräte und -techniken erlauben es uns, Tumore im Kopf-Hals-Bereich entsprechend schonend und effektiv zu behandeln.
Die Entscheidung zu der für Sie geeignetsten Behandlungsstrategie erfolgt in enger Abstimmung mit den Kollegen der HNO-Heilkunde und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Wir arbeiten in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumore besonders eng mit den Experten des Universitätsklinikums Ulm und des Bundeswehrkrankenhauses Ulm zusammen.
In den unterschiedlichen Abschnitten des Verdauungstraktes können Tumore auftreten. Hierzu zählen u.a. Bauchspeicheldrüsenkrebs, Darmkrebs, Leberkrebs, Magenkrebs, Speiseröhrenkrebs und Analkrebs.
Darmkrebs (Kolorektales Karzinom)
Darmkrebs umfasst Krebserkrankungen des Dickdarms und des Enddarms. Während bei Dickdarmkarzinomen in der Regel keine Strahlentherapie durchgeführt wird, kommt sie bei der Behandlung von Enddarmkrebs regelmäßig zum Einsatz.
Krebserkrankungen im Enddarm, stellen für den Funktionserhalt des Schließmuskels für den Operateur eine technische Herausforderung dar. Fortgeschrittene Enddarmkarzinome werden daher vor der Operation mit einer Bestrahlung des Tumors und der umgebenden Lymphabflussgebiete behandelt, um den Tumor so weit zu verkleinern, dass er besser operiert und somit ein dauerhafter künstlicher Darmausgang vermieden werden kann.
Wenn möglich wird die Bestrahlung mit einer milden Chemotherapie kombiniert (Radiochemotherapie), um die Wirksamkeit der Strahlentherapie zu verstärken.
In bestimmten Situation empfiehlt es sich nach einer Operation zusätzliche Therapien wie eine Bestrahlung und/oder eine Chemotherapie durchzuführen. Somit lassen sich möglicherweise im Körper verbliebene Krebszellen zerstören, auch lässt sich durch eine Bestrahlung das Risiko des Wiederauftretens eines Tumors im Operationsgebiet senken.
Das ALB FILS KLINIKUM ist als Darmkrebszentrum, zertifiziert durch die Deutsche Krebsgesellschaft, anerkannt und haben in der Behandlung des Dick- und Enddarmkrebses eine große Expertise aufzuweisen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
Im frühen Tumorstadium verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs häufig keine eindeutigen Symptome und wird daher oft erst erkannt, wenn der Krebs weit fortgeschritten ist.
Fortgeschrittene Tumore, die nicht erfolgversprechend operiert werden können, können vor einer geplanten Operation mit einer Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie (Radiochemotherapie) behandelt werden. Ziel ist es, den Tumor und dessen Ausläufer in umliegendes Gewebe so zu verkleinern, dass der Tumor bei der anschließenden Operation vollständig entfernt werden kann.
Darüber hinaus kann eine Strahlentherapie in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt werden, um begleitende Beschwerden und Schmerzen zu lindern oder ihnen vorzubeugen.
Es ist wichtig, dass Betroffene von Experten für Bauchspeicheldrüsenkrebs in spezialisierten Zentren behandelt werden. Das zertifizierte Pankreaskarzinomzentrum des ALB FILS KLINIKUMS ist mit Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. anerkannt. Hier arbeiten Spezialisten aller beteiligten Fachdisziplinen zusammen. In wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen legen wir gemeinsam das für jeden Patienten individuell geeignete Therapiekonzept fest.
Das Hauptziel der Behandlung des Analkrebses ist neben der Heilung der Erkrankung der Erhalt der Schließmuskelfunktion.
Bei kleineren, oberflächlich gelegenen Tumoren im Frühstadium kann eine operative Therapie in Betracht gezogen werden. Eine anschließende kombinierte Therapie aus Bestrahlung und Chemotherapie kann jedoch durchaus sinnvoll sein, um die Heilungschancen zu erhöhen und das Risiko eines Wiederkehrens des Tumors zu senken.
Ist das Analkarzinom weiter fortgeschritten, ist die Bestrahlung kombiniert mit einer Chemotherapie der bewährte Therapiestandard. Dabei wird das Tumorgebiet einschließlich der Lymphknoten in Becken und Leiste bestrahlt. Vorteil der Radiochemotherapie gegenüber einer primären operativen Entfernung des Tumors ist die Möglichkeit zum Erhalt des Schließmuskels und damit eine verbesserte Lebensqualität für die Betroffenen. Ein künstlicher Darmausgang muss somit nur in Ausnahmefällen gelegt werden. Modernste Bestrahlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie, kurz IMRT, ermöglichen zudem eine viel präzisere Verteilung der Strahlendosis bei gleichzeitiger Schonung von Risikoorganen wie des Dünndarms, der Harnblase und der Haut in der Leisten- und Schamregion.
Ein Teil der Krebspatienten erlebt im Verlauf seiner Erkrankung einen Rückfall mit einem lokalen Rezidiv.
Durch diese Veränderungen können Beschwerden hervorgerufen werden, die wir durch die Strahlentherapie positiv beeinflussen können. Die Strahlentherapie in Kombination mit der Chemotherapie beim Rezidiv des Enddarmkarzinoms oder bei Rezidiven im Kopf-Hals-Bereich gehört zum standardmäßigen Repertoire unserer Klinik.
Entscheidend für die Behandlung und eine mögliche Heilung ist die Art des Rezidivs.