Die Magnetresonanztomographie, auch MRT oder Kernspintomographie genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das Schnittbilder des Körpers erzeugt. Im Unterschied zur Computertomographie werden keine Röntgenstrahlen angewendet. Die Bilder werden mit Magnetfeldern und Radioimpulsen erzeugt. Daher ist dieses Untersuchungsverfahren insbesondere für die Untersuchung von Kindern geeignet.
MRT-Untersuchungen sind jedoch deutlich komplexer und zeitaufwendiger als CT Untersuchungen. Daher kommt die MRT in der Notfalldiagnostik seltener zum Einsatz. Die entstehenden Bilder zeichnen sich jedoch durch einen sehr hohen Weichteilkontrast aus, was für die Diagnostik vieler Erkrankungen von Vorteil ist. Insbesondere Gewebestrukturen wie der Herzmuskel, Weichteilgewebe wie Gehirn oder Veränderungen von Knochen, Gelenken und Organen lassen sich in sehr guter Qualität darstellen. Auch eignet sich die MRT gut für Funktionsuntersuchungen.
Viele Untersuchungen erfordern zur besseren Abgrenzung von krankhaften Veränderungen innerhalb des untersuchten Organs die Gabe eines Kontrastmittels in die Venen (intravenös) über eine Kanüle.
Für die Aufnahme werden Sie auf dem Tisch in das MRT-Gerät gefahren. Gegen die während der Untersuchungsphase zu hörenden Klopfgeräusche erhalten Sie von uns einen Hörschutz. Bei Bedarf können Sie jederzeit über eine Wechselsprechanlage in Kontakt zu unserem Fachpersonal treten. Die Untersuchung dauert etwa 20 Minuten.
Wir führen an folgenden Körperregionen Routineuntersuchungen durch:
Schädel und Gehirn
Wirbelsäule (hochaufgelöst und zielgerichtet für einzelne Wirbelsäulenabschnitte oder als Ganzwirbelsäule
Armplexus (Hals-Arm-Nervenbündel)
Bauchraum (Abdomen)
- Leber (wenn nötig, mit einem leberspezifischen Kontrastmittel)
- Gallengänge und Bauchspeicheldrüse mittels MR-Cholangiopankreatographie (MRCP)
- Darmdarstellung einschließlich MR-Sellink zur Dünndarmdiagnostik
- Nieren und Nebenniere
Becken
- Uterus (Gebärmutter) und Eierstöcke
- Enddarm (Rektum)
- After (Anus)
- Prostata (Multiparametrische MRT mit Perfusion)
Herz
Gefäßsystem mit und ohne Kontrastmittel sowie dynamische Untersuchung der Gefäße
Halsweichteile (Schlund und Kehlkopfregion, Nebenschilddrüsen)
Organteildarstellung hochaufgelöst vor Strahlentherapie oder Radiochirurgie (CyberKnife)
Hierbei wenden wir auch folgende spezielle Untersuchungsverfahren an:
Die MR-Angiographie ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Gefäße im Körper, von den großen Schlagadern bis hin zu kleinsten Gefäßen z. B. im Finger.
MR-Angiographien werden zum Ausschluss, Nachweis und zur Spezifikation von Gefäßerkrankungen eingesetzt. So sind durch die Gefäßdarstellung Verengungen (Stenosen), Aussackungen (Aneurysmen), Gefäßverschlüsse oder auch Entzündungen im gesamten Gefäßsystem zu erfassen.
Um die Gefäße gut abbilden zu können, ist meist eine Kontrastmittelgabe erforderlich.
Mittels spezieller Sequenzen (TWIST-Sequenz) ist sogar eine dynamische Untersuchung der Gefäße mit Darstellung des Blutflusses möglich.
Sollte jedoch eine Kontrastmittel-Gabe nicht möglich sein, kann mittels einer EKG-getriggerten kontrastmittelfreien Sequenz (QUISS-Sequenz) eine Darstellung der Becken- und Beingefäße erfolgen.
Da die MR-Untersuchung strahlungsfrei ist, eignet sich diese Methode auch als Vorsorgeuntersuchung.
Dank der hochauflösenden und strahlungsfreien Technik der Magnetresonanztomographie des Herzens können krankhafte Veränderungen am Herzen nicht nur sehr präzise dargestellt, sondern gleichzeitig schonend diagnostiziert werden.
So dient die Herz-MRT zur Beurteilung krankhafter Veränderungen oder Vernarbungen des Herzmuskels, insbesondere nach Herzinfarkt. Mittels Stress-MRT erfolgt die Beurteilung einer funktionellen Herzmuskeldurchblutung nach Gabe von herzstimulierenden Medikamenten zum Nachweis bzw. Ausschluss von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Das MRT erlaubt aber auch eine Beurteilung der Funktionalität der Herzklappen und Herzkammern. Ebenfalls können Blutgerinnsel oder Herztumoren dargestellt werden. Auch angeborene oder erworbene Herzfehler lassen sich so abklären. Bedeutend ist die Kardio-MRT auch in der Beurteilung einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und einer Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis), da entzündlich veränderte Regionen nach Kontrastmittelgabe direkt sichtbar gemacht werden.
Die präzise Bildgebung der Kardio-MRT macht Diagnostik und weitere Therapieplanung noch sicherer.
Das ALB FILS KLINIKUM ist anerkannt als Stätte der Zusatzqualifikation Kardiale Magnetresonanztomographie.
Die MRT der weiblichen Brust, die sogenannte Mamma-MRT, ist mit einer Sensitivität von über 90 Prozent ein sehr genaues Verfahren, um bereits kleine Karzinome und Tumorvorstufen nachzuweisen. Damit ist es teilweise möglich, Tumore zu finden, die in der Röntgenmammographie oder im Ultraschall nicht sichtbar sind.
So kommt die Mamma-MRT häufig zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen mit einem hohen familiären Risiko oder auch zur weiteren Abklärung unklarer Befunde im Rahmen einer herkömmlichen Mammographie oder im Ultraschall zum Einsatz.
Die Mamma-MRT ist hilfreich vor einer Operation zur Bestimmung der Befundausdehnung bei nachgewiesenem Brustkrebs, zur Unterscheidung von Narben- und Tumorgewebe nach brusterhaltender Operation oder zur Verlaufskontrolle bei Brustkrebs. Zur genauen Diagnostik ist immer eine Kontrastmittelgabe erforderlich
Auch der Nachweis eines Defekts von Brustimplantaten ist möglich.
Bei Nachweis von kleinen Veränderungen in der Brust, welche nur in der Mamma-MRT erkennbar sind, kann eine gezielte Gewebeprobe (Biopsie) mittels Mamma-MRT durchgeführt werden.
Prostatakrebs (Prostatakarzinom) ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Typischerweise tritt der Tumor bei älteren Patienten auf und verursacht anfangs keine Symptome. Inzwischen hat die multiparametrische Prostata-MRT (mpMRT) einen festen Stellenwert in der Diagnostik des Prostatakarzinoms und wird seit mehreren Jahren in den Leitlinien für das Prostatakarzinom zur Tumorsuche empfohlen. Die mpMRT gilt als sehr empfindliches Verfahren bei der Diagnostik des Prostatakarzinoms. Besteht bei einem Patienten nach negativer systematischer Prostatabiopsie weiterhin der Verdacht auf ein Prostatakarzinom, wird in den aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien eine Bildgebung der Prostata mittels multiparametrischer MRT nach den geltenden Qualitätsstandards empfohlen.
Bei einer multiparametrischen MRT werden verschiedene Sequenzen akquiriert, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften der Prostata und des Prostatakarzinoms abbilden. Hierdurch ist eine frühzeitige Darstellung eines eventuell vorhandenen Prostatakarzinoms möglich. Es können Aussagen über die Ausdehnung und Aggressivität des Tumors getroffen werden. Die mpMRT kombiniert die klassische Magnetresonsanztomografie mit mindestens zwei weiteren funktionellen Aufnahmeverfahren. Für mehr Infos, bitte hier klicken.
Untersuchungen mit dem Magnetresonanztomographen führen wir an der Klinik am Eichert durch. Hier steht uns rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ein modernes Gerät mit besonders guter räumlicher und zeitlicher Auflösung zur Verfügung.
Patienten, die einen Schrittmacher oder Defibrillator tragen, können aufgrund des starken Magnetfeldes nicht im MRT untersucht werden. Ausnahme: Bei Patienten, die einen speziellen MR-fähigen Schrittmacher haben, kann nachdem der Schrittmacher in der Kardiologie deaktiviert wurde, eine MRT-Untersuchung erfolgen. Im Anschluss an die Untersuchung wird der Schrittmacher wieder aktiviert.
Terminvereinbarung zur Magnetresonanztomographie
Klinik am Eichert: Telefon 07161 64-2254/-2015