Bei der Behandlung der einzelnen gynäkologischen Krebserkrankungen kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung: Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder Antikörper-/Hormontherapie. Je nach Art und Stadium der Erkrankung kommen Einzeltherapien oder auch eine Kombination der Verfahren (multimodale Therapie) zum Einsatz.
Um gynäkologische Krebserkrankungen erfolgversprechend behandeln zu können, wird unter anderem auch auf die Lasertherapie zurückgegriffen. Besonders geeignet ist diese Form der Therapie, wenn es sich um Krebsvorstufen an Vulva, Scheide und Gebärmutterhals handelt.
Das Gynäkologische Krebszentrum der ALB FILS KLINIKEN bietet alle modernen Operationsverfahren an. Dabei setzen wir wann immer möglich für die Patientin schonende minimal-invasive Verfahren ein, in welchen wir über eine besondere Expertise verfügen. Chefarzt Professor Dr. Falk Thiel führt das Zertifikat MIC III, das höchste im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie. Mit minimal-invasiven Verfahren können wir selbst komplexe Eingriffe durchführen, ohne die Patientin durch einen großen Bauchschnitt zu belasten. Dies erspart große Narben und trägt insbesondere zu einer schnelleren Erholung nach der Operation bei.
Ziel einer operativen Therapie ist es, einen bösartigen Tumor vollständig zu entfernen.
Häufig führen wir Bauchspiegelungen, oder auch laparoskopische Verfahren genannt, durch. Muss beispielsweise die Gebärmutter entfernt werden, erfolgt dies in unserem Zentrum häufig minimal-invasiv (laparoskopische Hysterektomie). Im frühen Tumorstadium kann bei bestehendem Kinderwunsch eine organerhaltende Operation ausreichend sein. Bei abgeschlossener Familienplanung empfehlen wir die Entfernung der Gebärmutter.
Zu den verschiedensten innovativen Techniken im Bereich der minimal-invasiven Chirurgie gehört auch die Roboter-Chirurgie. Unsere erfahrenen Operateure setzen diese robotergestützte Operationsmethode auch bei gynäkologischen Krebserkrankungen ein.
Einsatzgebiete der robotergestützten Operationsmethode mit dem OP-Roboter da Vinci X®:
Wächterlymphknoten-Entfernung (Sentinel node-Biopsie mit Indocyaningrün) beim Gebärmutterschleimhaut- oder Gebärmutterhalskrebs (Endometrium- und Zervixkarzinom)
Entfernung von Lymphknoten im Becken bzw. an der Bauchschlagader (pelvine und paraaortale Lymphadenektomie) beim Gebärmutterschleimhaut- oder Gebärmutterhalskrebs (Endometrium- und Zervixkarzinom)
Radikale Gebärmutterentfernung beim Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
Um eine Ausbreitung der Krebszellen (Metastasierung) bei gynäkologischen Krebserkrankungen auszuschließen, kann es je nach Stadium der Erkrankung erforderlich sein, auch die Lymphknoten im Becken oder entlang der großen Gefäße zu entfernen. Dies können wir ebenfalls laparoskopisch durchführen.
Bei Tumoren im Bereich des äußeren Genitals, beispielsweise an den Schamlippen, wird die Operation interdisziplinär im Team mit der Plastischen Chirurgie geplant, falls ein größerer Hautdefekt zu erwarten ist. Um effektiv, aber für die Patientin möglichst schonend zu operieren, wird wenn möglich zusätzlich die Wächterlymphknoten-Methode beim Schamlippenkrebs angewandt. Kann durch die Pathologie im Wächterlymphknoten-Präparat keine Krebszellen nachgewiesen werden, ist eine operative Entfernung der weiteren Lymphknoten nicht erforderlich.
Ist die Krebserkrankung, beispielsweise Eierstockkrebs, bereits weit fortgeschritten, müssen in bestimmten Situationen auch Darmanteile oder andere Strukturen mitentfernt werden. Diese große Operation erfordert ein erfahrenes Operationsteam. Die Operationsplanung und der Eingriff selbst erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Jede Patientin wird nach erfolgtem operativen Eingriff und nach Vorliegen der feingeweblichen Untersuchung des während der Operation entnommenen Gewebes erneut in der Tumorkonferenz vorgestellt. Im interdisziplinären Team wird dann die weitere medikamentöse Therapie gegebenenfalls in Form einer Chemotherapie und/oder Hormon- oder Antikörpertherapie und/oder einer strahlentherapeutischen Behandlung festgelegt.
Das Prinzip der Chemotherapie ist die Zerstörung aller sich schnell teilenden Zellen, und damit speziell der Krebszellen, im Körper. Die Durchführung der medikamentösen Therapie erfolgt in der Regel ambulant in unserer Frauenklinik. Eine stationäre Aufnahme ist in den seltensten Fällen erforderlich. Für spezielle Fragestellungen besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Infektionskrankheiten und Palliativmedizin.
Je nach Art der Erkrankung und Tumorstadium wird entschieden, ob eine alleinige Strahlentherapie, eine nach der Operation stattfindende Strahlentherapie (adjuvante Strahlentherapie) oder eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie notwendig ist.
Die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie verfügt über modernsteund hochpräzise Geräte zur Dosisplanung und Bestrahlung. Diehochmodernen Bestrahlungssysteme erlauben eine äußerst präzise Bestrahlung aller Arten von Krebserkrankungen bei maximaler Schonung des umliegenden Gewebes. Neben der alleinigen Strahlentherapie können alle etablierten Schemata der kombinierten Radiochemotherapie durchgeführt werden. Hierfür können die Patienten entweder ambulant in der Tagesklinik oder stationär auf der radioonkologischen Station betreut werden.