Ältere Menschen leiden häufig unter zahlreichen Erkrankungen zugleich (Multimorbidität). Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel, Bewegungsapparat und Nervensystem können beeinträchtigt sein, wodurch ihre für das Alltagsleben notwendigen Fähigkeiten geschwächt werden.
Zugleich steigt im Alter das Risiko für Komplikationen und Verletzungen zum Beispiel in Folge von Stürzen. Ziel der Altersmedizin ist es, die Patienten mobil und unabhängig zu halten, die vorhandene Lebensqualität und Gesundheit zu sichern und eine Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu vermeiden.
Die Geriatrie ist dabei immer auch eine Schnittstelle, in der die Kompetenzen verschiedener medizinischer Fachdisziplinen zusammenkommen. Entscheidend ist dabei eine gute, abgestimmte und an den individuellen Erfordernissen des älteren Menschen orientierte Zusammenarbeit. Denn die geriatrische Versorgung umfasst nicht nur die Behandlung der Akuterkrankung, sondern nicht selten auch die Einleitung von Maßnahmen zur Rehabilitation bis hin zur Klärung der häuslichen Versorgung.
Der Geriatrische Schwerpunkt im Landkreis Göppingen, getragen durch das ALB FILS KLINIKUM und das Klinikum Christophsbad , ist Ansprechpartner für alle Fragen der Altersmedizin im Kreis.
Ein Team aus Ärzten, Pflegenden, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern bringt beratend und vermittelnd geriatrische Behandlungs-, Pflege- und Rehabilitationsmaßnahmen ein, um die medizinische, wohnortnahe Versorgung älterer und betagter Menschen zu verbessern.
Eine mit zunehmendem Alter oft schlechtere Knochenqualität bringt eine wachsende Anzahl der Knochenbrüche bei teils hochbetagten Patienten mit sich. Eine den besonderen Anforderungen älterer Patienten gerechte Gesundheitsversorgung erfordert nicht nur unfallchirurgische, sondern auch geriatrische Kompetenzen. Ältere Menschen mit Brüchen oder anderen Unfallfolgen werden daher ganzheitlich mit ihren Begleiterkrankungen im zertifizierten AltersTraumaZentrum DGU® behandelt.
Häufig sind ältere und betagte Menschen aufgrund ihrer zahlreichen Erkrankungen keiner Fachabteilung eindeutig zuzuordnen. Sie bedürfen oft auch keiner hoch spezialisierten, aber dennoch einer stationären, auf sie abgestimmten Behandlung.
Zudem haben ältere Menschen bei der Versorgung im Krankenhaus ganz spezielle Bedürfnisse. Und wenn der stationäre Aufenthalt endet, benötigen sie oft eine um ein Vielfaches intensivere Betreuung als jüngere Menschen. Gerade dieser Aspekt wird jedoch nicht immer bedacht, was zu einer Abwärtsspirale führen kann. Die Patienten können sich nach der Entlassung nicht ausreichend selbst versorgen und werden nur kurze Zeit später wieder in die Klinik gebracht. Dieser Thematik wirken wir im Rahmen der Seniorenmedizin mit einer Kurzliegerstation entgegen.
Bei drohendem Verlust der Selbständigkeit durch eine Akuterkrankung, bieten wir eine geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung an. Basierend auf einem geriatrischen Assessment erstellen wir einen individuellen Behandlungsplan für die betroffenen Patienten, mit dem Ziel einer schnellstmöglichen Wiedereingliederung in ihr häusliches Umfeld.
Die Seniorenmedizin ist in der Klinik für Gastroentreologie, Heaptologie und Diabetologie angesiedelt. Unsere Ärzte und Pflegenden arbeiten sehr eng mit Physio- und Ergotherapeuten und Sozialarbeitern zusammen. So werden schon während des Klinikaufenthalts die Weichen für die Zeit danach gestellt.
Für Erst-Untersuchungen direkt an Ort und Stelle setzen wir im Rahmen eines Pilotprojekts ein mobiles Ultraschallgerät ein. Diese Form der Diagnostik am Bettrand bietet eine völlig neue Flexibilität beim Ultraschalleinsatz und kommt insbesondere schwer transportierbaren Patienten der Geriatrie zugute. Unsere Patienten profitieren von schnelleren Diagnosen und einem rascheren Behandlungsbeginn, auch kann die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen vorab eingegrenzt werden.
Die behandelnden Hausärzte, Sozialversorger und Angehörige binden wir vom ersten Tag an mit ein, damit neben den medizinischen Aspekten auch mögliche soziale Fragen geklärt werden können. So zum Beispiel die Versorgung durch eine ambulante Pflege, der Platz in einem Altersheim oder bauliche Veränderungen in der Wohnung.