Endometriose ist eine chronische Erkrankung. Dabei handelt es sich um eine zumeist schmerzhafte Wucherung des Gebärmutterschleimhautgewebes, das außerhalb der Gebärmutter wächst. Von dort kann sie sich in benachbarte Organe ausbreiten. Häufig sind Bauch- und Beckenraum, Eierstöcke und Eileiter betroffen. Während des Monatszyklus wachsen die Endometrioseherde analog zur Gebärmutterschleimhaut, was häufig zu krampfhaften Schmerzen im Unterleib führen kann. Endometriose hat einen chronischen Verlauf und kann verschiedene Organe befallen.
Mit Schmerzmitteln kurzfristig Linderung zu verschaffen ist möglich, langfristig ist aber eine operative Entfernung der Endometrioseherde oder eine medikamentöse bzw. hormonelle Therapie wirkungsvoller, die einzeln oder miteinander kombiniert angewendet werden können.
Bei einer schweren Endometriose oder einer durch die Erkrankung bedingten Unfruchtbarkeit steht die operative Therapie im Vordergrund. Den Eingriff führen wir meist minimal-invasiv im Rahmen einer Bauchspiegelung durch, nur selten ist ein Bauchschnitt notwendig.
Die Krankheit kann in drei Formen auftreten. Bei der Endometriosis genitalis externa entwickeln sich die Endometrioseherde auf Gebärmutter, Bauchfell oder Eierstöcke. Bei Endometriosis genitalis interna befinden sich die Herde in der Gebärmuttermuskulatur. Betroffene haben starke Regelschmerzen. Bei Endometriosis extragenitalis treten in den Nachbarorganen der Gebärmutter die Endometrioseherde auf. Sie können Darm, Lunge oder Blase befallen. Darmendometriose oder Endometriose der Harnorgane behandeln wir operativ im Team gemeinsam mit der Allgemeinchirurgischen Klinik bzw. der Urologie. Bei dieser tiefinfiltrierenden Endometriose mit Darm- oder Hanrleiterbeteiligung setzen wir wenn möglich minimal-invasive Verfahren ein. Ein Bauchschnitt kann hierdurch vermieden werden.
Da die Krankheit häufig sehr lange unentdeckt bleibt, haben Patientinnen durchschnittlich einen langen Leidensweg, ehe mit einer Behandlung begonnen werden kann. Wichtig ist, vor Beginn der Therapie zu erfragen, ob bei der Patientin ein Kinderwunsch besteht. In 40 bis 60 Prozent von ungewollter Kinderlosigkeit bei Frauen ist Endometriose ursächlich. Daher richtet sich die Therapieentscheidung auch danach, ob ein Kinderwunsch besteht oder nicht.
Wir sind ein klinisches Endometriosezentrum, von der Europäischen Endometriose Liga, der Stiftung Endometriose Forschung und der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. zertifiziert.