Im Notfall sind wir immer schnell vor Ort, egal ob es im Landkreis Göppingen oder innerhalb des ALB FILS KLINIKUMS zu einer Notfallsituation kommt.
Der Notarzt- und Rettungsdienst für den Landkreis Göppingen mit 250.000 Einwohnern wird vom Deutschen Roten Kreuz und dem ALB FILS KLINIKUM organisiert. Die Kliniken stellen hierbei die Leitenden und verantwortlichen Notärzte sowie die Notärzte für die vier Notarzteinsatzfahrzeuge, die in Göppingen, Süßen und Geislingen stationiert sind. Das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter Unfallhilfe und der Arbeiter-Samariter-Bund stellen insgesamt acht Rettungswagen. Somit wird eine schnelle und hoch kompetente Notfallmedizin 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr gewährleistet. Der Notarzt- und Rettungsdienst wird über die integrierte Leitstelle (Telefon 112) bei ernsten und lebensbedrohlichen akuten Erkrankungen und Unfällen aktiviert.
Die Notärzte des ALB FILS KLINIKUMS sind speziell in der Notfallmedizin ausgebildete Ärzte aus der Anästhesiologie, Inneren Medizin oder Unfallchirurgie, die durch spezielle Weiterbildungen und langjährige Tätigkeit große Erfahrung in der Notfallmedizin mitbringen (Ausbildungszeit mit Studium mindestens achteinhalb Jahre).
In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz und weiteren Rettungsorganisationen bilden wir kontinuierlich Notfallsanitäter (3-jährige Ausbildung) und Rettungssanitäter (520 Stunden Ausbildung) aus.
Unsere 'Medical Emergency Teams' stehen über einen innerklinischen Notruf rund um die Uhr für Notfälle innerhalb des ALB FILS KLINIKUMS bereit, um die betroffenen Patienten schnellstmöglich zu versorgen. So unterstützt das interdisziplinäre Team, bestehend aus einem Facharzt für Anästhesiologie und einer erfahrenen Intensivpflegefachkraft, beispielsweise bei Notfällen wie Sepsis, Herzinfarkt oder Schlaganfall auf den Normalstationen innerhalb von wenigen Minuten die stationären Fachkräfte in der optimalen und schnellen Versorgung des Patienten.
Diese Notfall-Teams werden regelmäßig gemäß den aktuellen internationalen Leitlinien weitergebildet. In verschiedenen Schulungsszenarien werden typische Notfallsituationen simuliert und trainiert.
Während der Großteil der Notfallpatienten in unseren Zentralen Notaufnahmen behandelt wird, müssen schwer verletzte und akut kritisch kranke Patienten aufgrund ihres komplexen Gesundheitszustandes von einem speziell geschulten Team unter anästhesiologischer Leitung im Schockraum versorgt werden. Hierzu zählen u. a. Verletzungen aller Körperregionen wie schwere Schädelhirn-, Brustkorb-, Bauch- und komplexe Beckenverletzungen sowie schwere Verletzungen der Extremitäten.
Der Schockraum ist die entscheidende Schnittstelle zwischen der prähospitalen Versorgung durch den Rettungsdienst und der weiteren Notfallversorgung in der Klinik und damit wesentlicher Bestandteil der Rettungskette. Hier laufen alle Fäden zusammen, wenn es darum geht, Unfallopfer mit schweren und schwersten Verletzungen optimal zu versorgen.
Nach notärztlicher Versorgung und Vorankündigung durch den Rettungsdienst steht bei Aufnahme des Patienten in unserer Klinik rund um die Uhr ein Bereitschaftsteam aus Anästhesisten, Unfallchirurgen, Radiologen und spezialisiertem, diesen Fachdisziplinen zugeordneten Pflegepersonal zur Verfügung. Je nach Verletzungsschwere und -art ziehen wir Ärzte anderer chirurgischer Fachbereiche, Internisten und Gynäkologen hinzu.
Die Behandlung im Schockraum hat als erstrangige Ziele, die Vitalfunktionen wie Atmung und Kreislauf zu stabilisieren, mittels Röntgen, Ultraschall und CT innerhalb von Minuten umfassend das Verletzungsausmaß zu erfassen und notwendige, oft lebensrettende Therapiemaßnahmen wie eine sofortige operative Versorgung einzuleiten. Diese Phase der Versorgung ist besonders zeitkritisch. Sie folgt deshalb einem festgelegten Ablauf, die Ärzte vor Ort behandeln parallel.
Für das Anästhesie-Team steht zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der lebenswichtigen Organfunktionen ein voll ausgestatteter Narkosearbeitsplatz bereit.
In regelmäßigen Schockraum-Trainings wird die Versorgung von schwerverletzten Notfallpatienten geübt, um Abläufe zu optimieren.
Zertifiziertes regionales TraumaZentrum im TraumaNetzwerk DGU® der Region Ulm
Als zertifiziertes regionales TraumaZentrum, eingebettet in das TraumaNetzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), sind wir spezialisiert auf die medizinische Behandlung schwerst- und mehrfachverletzter Patienten. Ein Schockraum- und Notfall-OP-Team stehen rund um die Uhr bereit, um Schwerverletzte nach den zertifizierten Qualitätsstandards der DGU zu versorgen. Nach entsprechender Voranmeldung über die Rettungsleitstellen können wir auch mehrere Schwerverletzte gleichzeitig in unserer Notaufnahme aufnehmen. Hierfür stehen uns unter anderem zwei Schockräume zur Verfügung, wo wir interdisziplinär im Team unmittelbar nach Eintreffen der Unfallopfer in unserer Klinik mit der gezielten Diagnostik und Behandlung beginnen.
Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
Das TraumaRegister DGU® der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie setzt weltweit Maßstäbe für das Qualitätsmanagement schwerverletzter Patienten. Hier wird die Versorgungsqualität Schwerverletzter dokumentiert.
Die Klinik am Eichert ist seit vielen Jahren aktiver Teilnehmer. Es zeigt sich, dass die Sterblichkeit nach Polytrauma, also mehrerer schwerer Verletzungen, in unserem Verantwortungsbereich deutlich niedriger ist als in vergleichbaren Landkreisen. Dank unserer exzellenten Arbeit und hervorragenden Qualitätssicherung wurde die Klinik am Eichert erstmals 2011 als regionales TraumaZentrum zertifiziert, und seitdem regelmäßig erfolgreich re-zertifiziert.
Für die notärztliche Versorgung der Bevölkerung im Landkreis Göppingen stellen wir für die vier Notarzteinsatzfahrzeuge an den drei Standorten - Göppingen, Geislingen und Süßen – rund um die Uhr Notärzte. Die Einsatzfahrzeuge sowie das Rettungsfachpersonal werden vom Deutschen Roten Kreuz gestellt.
Der Notarzt- und Rettungsdienst hat die Aufgabe, eine schnelle medizinische Erstversorgung von Menschen in akuten Notfallsituationen noch am Notfallort und während des Transportes in die nächste geeignete Klinik sicherzustellen. Das ALB FILS KLINIKUM bietet hierbei das breite Spektrum der gesamten Notfallmedizin an. So können in der Klinik am Eichert alle Notfallpatienten versorgt werden, die beispielsweise Beschwerden des Herzens, der Lunge oder der Bauchorgane aufweisen. Urologische oder gynäkologische Patienten können genauso behandelt werden wie Patienten bei Infektionen, nach Vergiftung oder Sturz und Unfall.
Die Notarztdienste arbeiten dabei im Rendezvous-System. Das heißt, während Notarzt und Notfallsanitäter den Patienten mit einem schnellen Notarzteinsatzfahrzeug erreichen, trifft der Rettungswagen separat am Unfallort ein.
Die Notärzte des ALB FILS KLINIKUMS und weitere externe Kollegen werden jährlich zu mehr als 6.800 Einsätzen bei akuten Erkrankungen, Unfällen zu Hause oder am Unfallort alarmiert.
Gut ausgebildete Notärzte sichern optimale Versorgung
Die eingesetzten Notärzte haben eine spezielle interne und externe Weiterbildung in der Notfallmedizin durchlaufen. Sie verfügen über eine mindestens 30-monatige Ausbildung im Krankenhaus nach Approbation und einem 6-jährigem Studium der Medizin. Sie haben alle eine Prüfung zur Zusatzbezeichnung Notfallmedizin erfolgreich bestanden. In knapp 70 Prozent aller Notarzteinsätze ist ein Facharzt involviert. Bei einem Massenanfall von Verletzten und Erkrankten und bei Großschadensereignissen übernehmen erfahrene Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Leitender Notarzt die Notfallbehandlung.
Unsere Klinik bietet neben den internen Fortbildungen auch Veranstaltungen für alle im Landkreis am Rettungsdienst Beteiligten und organisiert gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz jeweils im Herbst die Woche der Wiederbelebung.
Die exzellente notfallmedizinische Betreuung der Bevölkerung des Landkreises Göppingen zeigt sich außerdem in den verschiedenen Projekten der Qualitätssicherung, die z. T. durch Ärzte unserer Kliniken entwickelt wurden und an denen die Kliniken des Landkreises und der Notarzt- und Rettungsdienst teilnehmen.
Weitere Informationen
Die häufigsten Todesursachen in Deutschland sind weiterhin kardiovaskuläre Ereignisse, insbesondere der akute Myokardinfarkt und der 'plötzliche Kreislaufstillstand'. Die Versorgungsqualität für diese Krankheitsbilder wird durch die Teilnahme an den Projekten FITT-STEMI und dem Deutschen Reanimationsregister kontinuierlich verbessert. Entsprechend der Vorgabe 'time is muscle' konnte die Zeitspanne zwischen Erstkontakt zum Patienten mit Herzinfarkt bis zur lebensrettenden Ballondilatation des Herzkranzgefäßes weiter verkürzt werden.
Die Überlebensrate nach plötzlichem Kreislaufstillstand ist in unserem Versorgungsbereich - in den Grenzen der gesetzlichen Hilfsfrist - entsprechend der Analysen des Deutschen Reanimationsregisters weit überdurchschnittlich. Dieses Register ist durch Prof. Dr. Matthias Fischer, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Dr. Martin Messelken (Leitender Oberarzt a.D.) und weitere engagierte Mitarbeiter des ALB FILS KLINIKUMS in den letzten Jahren entwickelt worden und mittlerweile ein anerkanntes Werkzeug zum notärztlichen Qualitätsmanagement in Deutschland geworden.
Diese sehr erfreulichen Ergebnisse sind der hervorragenden Arbeit der hoch engagierten Teams im Notarzt- und Rettungsdienst Göppingen sowie in den Kliniken des Landkreises zu verdanken.