Eine den besonderen Anforderungen älterer Menschen gerechte Gesundheitsversorgung erfordert nicht nur unfallchirurgische, sondern auch geriatrische (altersmedizinische) Kompetenzen. In unserem Alterstraumazentrum werden Betroffene vom ersten Tag an von Ärzten der Unfallchirurgie und der Geriatrie gemeinsam mit weiteren Experten betreut.
Bereits in der Notaufnahme unserer Kliniken erfolgt fachübergreifend ein erstes Screening der unfallverletzten Patienten über 70 Jahre – etwa im Hinblick auf Begleiterkrankungen, die Einnahme von Medikamenten und deren Wechselwirkungen, Mobilität oder auf das Risiko, ein Delir zu entwickeln (Delir = vorübergehender Verwirrtheitszustand mit Störungen des Bewusstseins, der Orientierung und der Wahrnehmung).
Je nach Schwere der Verletzung erfolgt entweder die sofortige operative Versorgung, meist unter Anwendung spezieller altersentsprechenden Operationsverfahren und Implantaten. Oder es wird eine akutgeriatrische Therapie eingeleitet und falls erforderlich zu einem späteren Zeitpunkt operiert.
Die Ausgangssituation ist komplex, die medizinisch-therapeutischen Anforderungen hoch. Für jeden Patienten erarbeiten wir daher gemeinsam im Team einen individuellen Therapieplan. In regelmäßig stattfindenden interdisziplinären Visiten und Teambesprechungen werden die Fortschritte jedes Patienten besprochen und bei Bedarf weitere Therapiemaßnahmen festgelegt. Wir besprechen mit Ihnen und Ihren Angehörigen ausführlich die verschiedenen Behandlungsoptionen.
Auch die Zeit nach dem Klinikaufenthalt haben wir im Blick: Die Sozialarbeiter des Geriatrischen Schwerpunkts und die Patientenmanager organisieren mit den Patienten und Angehörigen die anschließende Rehabilitationsbehandlung oder eine weitere ambulante Versorgung. Gemeinsam mit Ihrem Haus- oder Facharzt kontrollieren wir den Heilungsverlauf.