Bei einer Lungenfibrose handelt sich um eine krankhafte Veränderung des Lungengerüsts. Da sich die Erkrankung auf das Zwischengewebe der Lunge fokussiert, wird sie häufig auch interstitielle Lungenfibrose genannt. Das Interstitium bezieht sich auf das Zwischengewebe der Lunge, wo vermehrt das Eiweiß Kollagen produziert wird. So kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung von Bindegewebe in der Lunge.
Die Folge ist, dass sich die Lunge nicht mehr richtig ausdehnen kann. Darunter leidet der Gasaustausch zwischen Blut und Lunge. Betroffene leiden dann unter anderem unter akuter Atemnot.
Bei rund 200 chronischen Lungenerkrankungen kann eine Fibrose als Begleiterkrankung auftreten.
In 50 Prozent der Fälle kann keine Ursache für die Erkrankung ausgemacht werden. Mediziner sprechen von einer idiopatischen Lungenfibrose. Das heißt, es ist unklar, woher die Erkrankung kommt. Bei den anderen 50 Prozent sind häufig Nikotinkonsum, Infektionen, Gefäßerkrankungen oder Strahlentherapien infolge von Krebserkrankungen für die Entstehung einer Lungenfibrose verantwortlich.
Patienten leiden häufig nicht nur unter Atemnot, sondern auch trockener Husten, Fieber und Gewichtsverlust können mit der Erkrankung einhergehen.
Nur mittels einer Lungenfunktionsprüfung und adäquaten endoskopischen und CT-morphologischen Befunden können wir Gewissheit über die Art der Erkrankung erhalten. Bei der Prüfung wird unter anderem gemessen, ob sich das Dehnungsvermögen des Lungengewebes verändert hat, es wird die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen und das Blähungsgewebe der Lunge untersucht.
Rauchen sollte definitiv unterlassen werden, zusätzlich können entzündungshemmende kortisonhaltige Medikamente, beispielsweise zur Inhalation oder in Form von Tabletten, Abhilfe verschaffen.
Im Verlauf der Erkrankung kontrollieren wir regelmäßig Lungenfunktion und Blutgase. Sollte bei der Durchführung der Lungenfunktionsanalyse in Ruhe ein Sauerstoffmangel im Blut festgestellt werden, so muss die Möglichkeit einer Sauerstoff-Langzeittherapie geprüft werden. Ansonsten kann durch Sauerstoffgabe unter Belastung die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert werden.
Auch die Indikation und Durchführung moderne medikamentöser Therapien wie Pirfenidon oder Nintendanib werden über die pneumologische Ambulanz gewährleistet.