Die operative Behandlung gut- und bösartiger Erkrankungen des Dick- und Enddarms bezeichnet die kolorektale Chirurgie.
Durch den Dick- und Enddarm werden die von unserem Körper zu Stuhl verarbeiteten Reste unserer Ernährung ausgeschieden. Der Dickdarm ist mit besonders vielen Bakterien besiedelt, die die Darmflora bilden und auch für unser Immunsystem und unsere Abwehrkräfte von Bedeutung sind. Das Bakteriengefüge im Dick- und Enddarm ist sehr empfindlich. Daher sind Erkrankungen des Dick- und Enddarms häufig.
Symptomatisch für Darmerkrankungen sind beispielsweise Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Blut im Stuhl. Die hierfür möglichen Ursachen reichen von Reizdarm, Magen-Darm-Infektionen, chronisch-entzündlichen Darmkrankheiten wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa bis hin zu Darmkrebs.
Aufgrund unserer Erfahrung in der Behandlung des Dick- und Enddarmkrebses sind wir als Darmkrebszentrum, zertifiziert durch die Deutsche Krebsgesellschaft, anerkannt und können unsere Patienten umfassend behandeln und beraten. Aber auch bei gutartigen und entzündlichen Erkrankungen profitieren unsere Patienten durch die lückenlose Verzahnung aller an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen und erhalten so eine optimale Diagnostik und Therapie ihrer Erkrankung.
Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
Chronisch-entzündliche Veränderungen des Darmtraktes, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, werden in engem Kontakt mit den internistischen Abteilungen für Gastroenterologie gemeinsam betreut. Oft können diese Erkrankungen durch Medikamente jahrelang kontrolliert und begrenzt werden. Diagnostik und Therapie erfolgt dann von Internisten und Gastroenterologen. In manchen Fällen lassen sich im Rahmen der Langzeitbehandlung dieser Erkrankungen Operationen aber nicht vermeiden.
Je nach Schweregrad der Erkrankung kann es bei Betroffenen mit Morbus Crohn notwendig sein, Darmverengungen oder Fisteln unter möglichst geringem Gewebeverlust operativ zu entfernen. Bei an Colitis ulcerosa Erkrankten kann in einigen Fällen auch die teilweise oder vollständige Entfernung des Dick- und Mastdarmes zu einer entscheidenden Besserung führen.
Bei der Entscheidung hin zu einer Operation arbeiten wir eng mit unseren gastroenterologischen Kollegen zusammen, unter Zuhilfenahme moderner Diagnoseverfahren erfolgt eine sorgfältige Operationsplanung.
Durch die Anwendung minimal-invasiver, laparoskopischer Methoden kann häufig auf eine größere Baucheröffnung verzichtet werden. Ist es erforderlich, einen künstlichen Darmausgang anzulegen, kann dies ebenfalls routiniert auf laparoskopischem Weg sehr schonend durch unsere Operateure erfolgen.
Divertikulose
Bei einer Divertikulose stülpt sich die Darmschleimhaut durch die muskuläre Darmwand nach außen aus. Diese Ausstülpungen, die sogenannten Divertikel, treten sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm auf. Befinden sich mehrere Divertikel nebeneinander, spricht man von Divertikulose. Am häufigsten ist der „hintere“ Abschnitt des Dickdarms, der Sigma, betroffen (Sigmadivertikulitis, Sigmadivertikulose). Mit steigendem Alter nimmt die Divertikelbildung zu.
Die Erkrankung an Divertikulose selbst ist harmlos. Die Divertikel können sich jedoch entzünden oder bluten und zu schweren Komplikationen führen. Festgestellt werden Divertikel häufig zufällig bei einer Darmspiegelung, beispielsweise im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung.
Entzündungen von Divertikeln können meist laparoskopisch per Schlüsselloch-Chirurgie operiert werden. Der Vorteil für den Patienten: eine geringere Belastung, weniger Schmerzen, ein verkürzter stationärer Klinikaufenthalt und eine deutlich kürzere Erholungszeit nach dem Eingriff.
Darmpolypen sind Vorwölbungen der Darmschleimhaut. Sie unterscheiden sich in ihrer Form, ihrer Größe und ihrer Art. Bei Darmpolypen handelt es sich zwar um gutartige Veränderungen der Darmschleimhaut, sie werden jedoch als eine Vorstufe von Darmkrebs angesehen.
Meist können Darmpolypen bei einer Darmspiegelung entfernt werden. Können sehr große Darmpolypen bei einer Darmspiegelung nicht vollständig abgetragen werden oder liegt bereits eine Vorstufe zum Darmkrebs vor, ist eine Operation notwendig. In den meisten Fällen können wir diese minimal-invasiv durch eine Bauchspiegelung durchführen.
Die familiäre adenomatöse Polyposis, kurz FAP, ist eine vererbbare Sonderform der Darmpolypen. Sie äußert sich durch einen massenhaften Befall des Dickdarms mit Polypen, welche entarten können. Eine teilweise oder komplette operative Entfernung des Dickdarms kann daher erforderlich sein.
Unsere erfahrenen Ärzte sind mit den Entwicklungsstufen von Darmkrebs sowie den modernen Therapiemöglichkeiten vertraut. Wir beraten Sie gerne und legen gemeinsam mit Ihnen den Zeitpunkt für die Operation fest.