Die Menschen werden immer älter und in der Folge bekommen sie häufig Probleme mit ihrem Gefäßsystem. Gefäßerkrankungen sind daher seit einigen Jahren stark zunehmend und sie sind für die Betroffenen oft folgenschwer. Auf der Gegenseite hat aber auch die Entwicklung und Forschung im Bereich der Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin stark zugelegt. So werden beispielsweise die Behandlungsoptionen immer weniger stark eingreifend, der große Schnitt bei einer Gefäß-Operation ist mittlerweile deutlich seltener notwendig geworden. Um über die Gefahren von Gefäßerkrankungen aufzuklären und zugleich die heutigen Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen, organisiert die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) jährlich den Gefäßtag, der in diesem Jahr am 5. November 2022 stattfindet. Die Klinik für Gefäßchirurgie der ALB FILS KLINIKEN beteiligt sich mit einer Informationsveranstaltung am 8. November 2022 an diesem Gefäßtag (siehe Infokasten am Ende des Textes).
Gefäßkrankheiten sind sehr vielseitig, neben Engstellen (Stenosen) können auch Aussackungen (Aneurysmata) entstehen, mit oft weitreichenden Folgen für die Betroffenen. Risikofaktoren für alle diese Gefäßerkrankungen sind neben dem Alter ein erhöhter Blutdruck, das Rauchen, Diabetes und eine gewisse genetische Veranlagung. Dr. Marc Weigand, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, appelliert daher an alle, sorgsam auf kleine Veränderungen zu achten: „Unspezifische Symptome, wie etwa diffuse Schmerzen in den Beinen, können auf eine Gefäßerkrankung hindeuten und sollten ernst genommen werden. Informieren Sie sich über die verschiedenen Krankheiten und Symptome und minimieren Sie Risikofaktoren – etwa durch regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf Zigaretten.“
Die Gefäßchirurgie als eigenständige Einheit gibt es an der Klinik am Eichert seit November 2019. Es war kein einfacher Start für die damals neue Klinik, denn kurz danach brachte die Corona-Pandemie den geregelten Klinikbetrieb ziemlich durcheinander. Inzwischen ist die Klinik für Gefäßchirurgie unter Leitung von Dr. Weigand im Landkreis Göppingen etabliert. Zu den besonderen Schwerpunkten der Klinik gehört etwa die Aortenchirurgie, die fast nur noch minimalinvasiv durchgeführt wird, unter Nutzung fenestrierter Prothesen mit hoher materialtechnischer Komplexität. Durch den Aufbau eines Notfalllagers mit Aortenprothesen konnte zudem die Überlebensrate bei plötzlich geplatzten Aneurysmen deutlich gesteigert werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Shuntchirurgie, die von den Gefäßchirurgen in Zusammenarbeit mit Nephrologen und Radiologen im inzwischen zertifizierten überregionalen Shuntreferenzzentrum angeboten wird. Auch in diesem Bereich sind minimalinvasive Eingriffe inzwischen der Standard. Bei der pAVK, der arteriellen Verschlusskrankheit, hat es das Team um Dr. Weigand durch modernste Therapiekonzepte geschafft, die Rate großer Amputationen (Majoramputationen) um 50 Prozent zu senken – gegen den bundesweiten Trend.
Infoveranstaltung am 8. November 2022:
Um Betroffene und Interessierte ausführlich über die Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit - pAVK), eine der häufigsten Gefäßerkrankungen, zu informieren, laden die ALB FILS KLINIKEN im Rahmen der Vortragsreihe „KlinikDialog“ am Dienstag, den 8. November 2022 anlässlich des Gefäßtages zu einer Infoveranstaltung ein. Um 18.30 Uhr referieren Dr. Marc Weigand, Chefarzt der Gefäßchirurgie, und Professor Dr. Stephan Zangos, Chefarzt der Radiologie und Nuklearmedizin, im Speisesaal der Klinik am Eichert über Diagnostik und Therapiemöglichkeiten der Schaufensterkrankheit.