Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der ALB FILS KLINIKEN ist zertifiziertes Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie. Schon im April dieses Jahres war der Klinik diese Auszeichnung, die gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Hernien (CAH) und der Deutschen Hernien Gesellschaft (DHG) vergeben wird, verliehen worden. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir nun auch dieses Segment des klinischen Repertoires der Allgemein- und Viszeralchirurgie sichtbar nach außen und innen kommunizieren können“, so Dr. Ingo Hüttner, der Medizinische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN.
Dem Zertifizierungsaudit war eine intensive Vorbereitung vorausgegangen. „Umso mehr freut es mich, dass wir trotz der coronabedingten Mehrbelastung im Frühjahr das Audit mit Bravour bestanden haben und nun zu den 124 Kliniken in Deutschland zählen, die das Zertifikat als Kompetenzzentrum führen dürfen“, sagt Professor Dr. Stefan Riedl, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Das Zertifikat bescheinigt eine Arbeit auf höchstem Niveau, was aber auch laufend kontrolliert wird: „Die Zertifizierung ist mit jährlich strengen Kontrollen der Struktur, Prozesse und Ergebnisse durch die Deutsche Herniengesellschaft verbunden“, erklärt Professor Dr. Matthias Hahn, der gemeinsam mit Professor Riedl die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie leitet. Seither wird auch jeder in den ALB FILS KLINIKEN behandelte Hernien-Fall im zentralen, deutschlandweiten Herniamed-Register dokumentiert. „Das ist eine recht aufwändige Prozedur, da hierbei mehr als 40 Qualitätsmerkmale pro Patient erhoben werden – und das mit einem jährlichen Follow-up.“ Einen besonderen Dank sprachen die beiden Chefärzte an Oberarzt Dr. Moritz Schwab aus, „der den Löwenanteil der Zertifizierungsarbeit geleistet hat“.
Die Auswertungen des Registers werden den Kliniken zur Verfügung gestellt, mit bisher erfreulichem Ergebnis für die Klinik: „Mit Hilfe des Hernienregisters zeigt sich an unserem Standort eine überdurchschnittlich hohe Versorgungsqualität mit niedrigeren Komplikations- und Rezidivraten im Vergleich zu anderen Hernienzentren“, freuen sich die beiden Chefärzte.
Als Hernie wird ein Bauchwandbruch bezeichnet, wobei dies etwas irreführend ist, denn, so Professor Riedl, „es handelt sich nicht um eine Verletzung, sondern um eine Vorwölbung des Bauchraums durch die Bauchwand hindurch.“ Je nach Ort und Art des Auftretens einer Hernie spricht man von Leisten-, Schenkel-, Nabel-, Narben- oder Zwerchfellhernien. “Ursächlich für eine solche Hernie sind beispielsweise angeborene Schwachstellen in der Bauchwand oder Narben einer früheren Bauchoperation“, erklärt der Chefarzt. Behandelt wird ein solcher Bruch in der Regel mittels einer Operation. Diese ist in Deutschland nicht selten: Allein 275.000 Leistenhernien und 60.000 Nabelhernien werden jährlich deutschlandweit operiert. „An den ALB FILS KLINIKEN sind es etwa 600 solcher Eingriffe im Jahr, wobei wir auf den Patienten maßgeschneiderte offene, laparoskopische und robotische Operationsmethoden einsetzen“, betont Professor Hahn.
Die hohe Fallzahl gab letztendlich den Ausschlag, sich dem Prozess der Zertifizierung zu unterwerfen. „Die meisten Bruchoperationen sind Alltagschirurgie, sie machen annähernd 15 Prozent unserer operativen Tätigkeit aus. Und gerade deshalb ist es uns sehr wichtig, diese Eingriffe mit hoher Qualität durchzuführen“, sagen Professor Riedl und Professor Hahn. „Das war uns den Aufwand der Zertifizierung wert.“