Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV), die von der Geislinger Helfenstein Klinik der ALB FILS KLINIIKEN aus Patienten im gesamten Landkreis Göppingen betreut, hat an der Klinik am Eichert in Göppingen eine weitere Stelle für die ambulante Betreuung nicht-onkologischer Palliativpatienten geschaffen. Besetzt wurde die Position mit Monika Schall, Fachkrankenschwester für Intensiv- und Anästhesiepflege sowie Palliative Care Fachkraft. „Das bedeutet vor allem für die Patienten in Göppingen und im unteren Filstal kürzere Wege“, betont Martina Kümmel von den ALB FILS KLINIKEN, die die SAPV einst aufgebaut hat und seither das SAPV-Team koordiniert.
Die SAPV wird seit Mai 2012 im Landkreis Göppingen angeboten. Sie hilft schwerstkranken Menschen, die mit einem erhöhten Versorgungsaufwand zu Hause oder im Pflegeheim betreut werden, mit einer individuell angepassten medizinisch-pflegerischen Versorgung. Primäre Zielsetzung ist dabei die Symptom- und Schmerzlinderung sowie das Erreichen der bestmöglichen Lebensqualität. Eine SAPV-Versorgung wird von einem Arzt angeordnet und von den Kassen bezahlt. Die SAPV-Leistungen dürfen allerdings nur von speziellen Diensten erbracht werden, die etwa über qualifiziertes Personal verfügen und eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr sicherstellen müssen.
Das SAPV-Team der ALB FILS KLINIKEN besteht aus zwölf Pflegekräften der Helfenstein Klinik Geislingen und der Klinik am Eichert in Göppingen sowie zehn Palliativmedizinern (drei davon von der Helfenstein Klinik, sieben sind niedergelassene Ärzte). Sie betreuen jährlich rund 300 Personen in ihrem häuslichen Umfeld bzw. in Pflegeheimen, wobei die Betreuungsdauer von wenigen Tagen bis mehreren Monaten dauern kann. „Im Schnitt betreuen wir die Patienten vier bis sechs Wochen“, berichtet Martina Kümmel und ergänzt: „In der Regel sind das fest vereinbarte, regelmäßige Hausbesuche, die Patienten können uns aber in einer akuten Krise auch jederzeit anrufen, jemand aus unserem Team fährt dann zeitnah hin.“
Etwa 85 Prozent der SAPV-Patienten leiden unter einer onkologischen Erkrankung. In Göppingen und im unteren Filstal werden diese krebserkrankten Menschen von den Brückenschwestern, die mit einem Teil ihrer Arbeitszeit im SAPV-Team mitarbeiten, versorgt. Für die restlichen, rund 15 Prozent nicht-onkologischen Palliativpatienten ist jetzt in dieser Region des Landkreises Monika Schall zuständig. „Meine Aufgabe ist es, diese Patienten zu erkennen und abzuwägen, ob sie für die SAPV geeignet sind. Sind sie dann in das Programm aufgenommen, werden sie von mir einmal wöchentlich besucht und pflegerisch sowie organisatorisch unterstützt. Der Fokus liegt dabei auf der symptomorientierten Beratung“, erklärt die Palliativ-Fachkraft. Und noch eine Rolle kommt ihr zu: „Die Sensibilisierung der Kolleginnen und Kollegen für dieses Thema ist natürlich auch eine wichtige Aufgabe.“ Im Oktober hat Monika Schall mit diesen vielfältigen Tätigkeiten in Göppingen begonnen.
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