Langjähriger Betriebsratsvorsitzender der ALB FILS KLINIKEN geht in den Ruhestand

Max Radloff – leidenschaftlicher Krankenpfleger, Betriebsrat und Fotograf

Foto: ALB FILS KLINIKEN / Max Radloff

Nach mehr als vier Jahrzehnten im Dienst der ALB FILS KLINIKEN ist Max Radloff zum 31. März 2020 in den Ruhestand gegangen. Es ist eine Ära, die damit zu Ende ging, denn Max Radloff war nicht nur 42 Jahre in den ALB FILS KLINIKEN tätig, er stand darüber hinaus insgesamt 27 Jahre an der Spitze der Personalvertretung. „Stets mit Leidenschaft und Herzblut hat sich Max Radloff für unsere Kliniken eingesetzt und dabei auch die eine oder andere sehr schwierige Situation erlebt und mitgetragen“, betont Landrat Edgar Wolff. In seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der ALB FILS KLINIKEN GmbH hatte Wolff seit Gründung der GmbH viele Berührungspunkte mit Max Radloff, der lange Jahre einer der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat war. „In den vielen Jahren, die wir uns kennen, habe ich Max Radloff stets als freundlich, aufgeschlossen, kreativ und leidenschaftlich erlebt. Ich habe immer seine menschliche Art und sein klares Wort, auch im Aufsichtsrat, geschätzt“, so der Landrat.

Max Radloff war 1978 an das Kreiskrankenhaus nach Göppingen gekommen, da die Klinik am Eichert gerade neu gebaut wurde und kurz vor der Einweihung stand. „Es war ein wirklich imposantes Gebäude, das da auf dem Eichert entstand, und es war für mich der Grund, hierher nach Göppingen zu wechseln“, erinnert sich Max Radloff, der aus dem unterfränkischen Stetten stammt. Dass neben dem Klinikneubau auch noch nagelneue Personalwohnungen gebaut wurden, erleichterte seine damalige Entscheidung. Noch heute ist Max Radloff mit seiner Frau in der Bergfeldsiedlung ansässig.

In der Klinik am Eichert war der examinierte Krankenpfleger – sein Examen hatte er im März 1977 abgelegt – erst auf der chirurgischen und dann auf der internistischen Intensivstation beschäftigt. Im Jahr 1980 folgte am Berufsbildungswerk des DGB in Stuttgart die Fortbildung zur Stationsleitung und danach der Wechsel in die chirurgische Ambulanz. Sein liebstes Betätigungsfeld war der Gipsraum, wo er mit viel Perfektion Knochen richtete und Gipsverbände anlegte. Sein zugewandt Sein zu den Menschen erleichterte dabei die Arbeit, vor allem bei kleinen und jungen Patienten konnte Max Radloff durch seine Art (und mit Hilfe der Kinderbücher von Janosch) so manche Tränen trocknen.

Im Jahr 1989 kandidierte er erstmals für den Personalrat und wurde als ordentliches Mitglied für die Gruppe der Angestellten in das Gremium gewählt. „Das war eine sehr kurzfristige Entscheidung, ich schaffte es gerade noch, einen Platz auf der Wählerliste zu ergattern“, so Max Radloff. Und es war eine Entscheidung, die seinen weiteren Werdegang an den ALB FILS KLINIKEN bestimmte. Denn bei der folgenden Wahl 1993 wurde er nicht nur erneut in das Gremium, sondern auch zum Vorsitzenden des Personalrats der Klinik am Eichert gewählt und für dieses Amt freigestellt. Seit der Zusammenlegung der beiden Kreiskrankenhäuser (Klinik am Eichert in Göppingen und Helfenstein Klinik in Geislingen) zur ALB FILS KLINIKEN GmbH im Jahr 2007 war Max Radloff dann Betriebsratsvorsitzender. Somit war er von 1993 bis 2007 im Krankenhausausschuss des Kreistags (ohne Stimm- und Rederecht) vertreten und ab 2007 bis Ende 2019 „Voll“-Mitglied des Aufsichtsrats der ALB FILS KLINIKEN.

31 Jahre Betriebsrat, 27 Jahre davon als Vorsitzender – diese lange Zeit hat Max Radloff geprägt. Er setzte sich immer tatkräftig für die Belange der Belegschaft ein, übersah dabei aber nie die Verantwortung für das Unternehmen. In seinen Entscheidungen war er daher stets besonnen und abwägend. Was auch zur einhelligen Anerkennung seitens der Geschäftsführung führte. „Die Arbeit mit Max Radloff war immer von gegenseitigem Respekt und großer Verlässlichkeit geprägt – und von enormer Kreativität, egal um welche Themen es ging“, sagt der Medizinische Geschäftsführer Dr. Ingo Hüttner. „Die konstruktive Haltung und die Geschlossenheit der Belegschaft, die sich gerade jetzt in der Corona-Krise zeigen, sind auch dem vermittelnden und ausgleichenden Wirken von Max Radloff als Betriebsrat zu verdanken“, ergänzt der Kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Schmid.

Die Dinge ins rechte Licht rücken, das gelingt Max Radloff auch bei seiner zweiten Leidenschaft, dem Fotografieren. Er hat inzwischen eine umfangreiche Sammlung hervorragender Fotos, die auch regelmäßig in der regionalen Presse zu finden sind. Vor allem aber hat er in unzähligen Aufnahmen „seine Klinik am Eichert“ festgehalten, die damit die wohl am besten dokumentierte Einrichtung im gesamten Landkreis sein dürfte. Auch die aktuelle Baustelle des Neubaus ist für ihn ein spannendes Foto-Projekt. Dass der Neubau in wenigen Jahren den Bau ablösen wird, wegen dem er seinerzeit hierherkam, ficht Max Radloff nicht an: „Wegen des damaligen Neubaus bin ich nach Göppingen gekommen, im aktuellen Neubau würde ich gerne arbeiten.“