Seit Ende der Sommerferien war die Zahl der an Corona Erkrankten an den ALB FILS KLINIKEN zwar stetig, aber nur leicht gestiegen. Anfang Oktober (4.10.) waren es dann 23 positiv bestätigte Patientinnen und Patienten. Doch nun hat sich innerhalb nur einer Woche die Zahl mehr als verdoppelt. „Am heutigen Montag haben wir in der Klinik am Eichert 51 und in der Helfenstein Klinik vier Corona-Patienten. Dazu kommen acht Verdachtsfälle“, so die Bilanz von Dr. Ingo Hüttner. Gänzlich unerwartet kam dieser Anstieg allerdings nicht: „Die Menschen halten sich jahreszeitlich bedingt wieder mehr in Innenräumen auf, dazu kommen Großveranstaltungen wie das Cannstatter Volksfest und eine generell zu beobachtende Nachlässigkeit gegenüber den AHA-Regeln – all das befördert das Infektionsgeschehen, weshalb wir mit einem Anstieg gerechnet haben. Dass dieser so stark ausfällt, hat uns dann aber doch überrascht“, betont der Medizinische Geschäftsführers der ALB FILS KLINIKEN.
Hat diese inzwischen siebte Corona-Welle damit Ihren Höhepunkt erreicht? Professor Dr. Martin Bommer, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie, Infektionskrankheiten und Palliativmedizin, glaubt nicht daran: „Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg in den nächsten ein bis zwei Wochen.“ Das Durchschnittalter der Corona-Patientinnen und Patienten liegt aktuell bei knapp 77 Jahren, der Großteil dieser Erkrankten kommt weiterhin nicht wegen der Corona-Infektion, sondern aufgrund einer anderen Erkrankung in die Klinik am Eichert bzw. die Helfenstein Klinik. „Der Anteil derer, die wegen Corona in stationäre Behandlung müssen, ist aber leicht gestiegen, ebenso wie das Durchschnittsalter“, bestätigt der Chefarzt den bundesweit erkennbaren Trend, „erfreulicherweise sind aber hier im Landkreis Göppingen die Krankheitsverläufe weiterhin sehr moderat, nur ein kleiner Teil der Erkrankten muss intensivmedizinisch behandelt werden.“
Dass die stark steigende Zahl an Corona-Patienten an den ALB FILS KLINIKEN dennoch mit großer Sorge gesehen wird, hat einen internen Grund: „Mit den steigenden Infektionszahlen sind auch die Krankheitsfälle in unserer Belegschaft, vor allem im ärztlichen und pflegerischen Bereich, nach oben gegangen“, sagt Dr. Hüttner, „mit der Folge, dass es demnächst in manchen Pflege- und Funktionsbereichen wieder zu personellen Engpässen kommen könnte.“ Noch ist die Patientenversorgung vollumfänglich gewährleistet, „doch wir haben bereits die bewährten Pläne aus den vergangenen Pandemie-Höhepunkten aus der Schublade geholt, um schnell auf weiter steigende Zahlen reagieren zu können.“ Die Schaffung von Corona-Kohorten gehört dazu, ebenso wie die Verschiebung elektiver Eingriffe oder Einschränkungen bei den Besuchszeiten und der Besuchsdauer.