Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche (19. und 20.10.2022) werden an den ALB FILS KLINIKEN keine elektiven Patienten aufgenommen. Alle geplanten Behandlungen wurden abgesagt, die davon betroffenen Patienten werden heute entsprechend informiert. Ausnahmen gibt es lediglich bei zeitkritischen Tumorbehandlungen sowie in der Mund-, Kiefer- und plastischen Gesichtschirurgie. „Wir wissen, dass eine solche Absage eine sehr unpopuläre Maßnahme ist, und bitten die betroffenen Patienten um Verständnis. Aber die aktuelle Situation, in der ein ganzes Bündel limitierender Faktoren aufeinandertrifft, lässt uns keine andere Wahl“, betont der Kaufmännische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Wolfgang Schmid.
So kommt zu dem seit längerem bestehenden, bundesweiten Fachkräftemangel aktuell eine stetige Zunahme an Krankheitstagen in der Belegschaft. „Das betrifft vor allem die patientennahen Bereiche, also Pflege- und Funktionsdienst sowie den ärztlichen Dienst“, so Schmid. Da auch Pflegeheime, Reha-Kliniken und Arztpraxen im Landkreis zunehmend unter Personalmangel und Krankheitsausfällen leiden, werden zudem vermehrt Patienten an die beiden Häuser der ALB FILS KLINIKEN überwiesen beziehungsweise kommen selbst in die Notaufnahmen. Erschwerend kommt außerdem hinzu, dass derzeit die Liegedauer ebenfalls nach oben steigt. „Unsere Patienten, unabhängig ob an Covid oder an etwas anderem erkrankt, weisen aktuell schwerere Krankheitsverläufe auf und sind dadurch im Schnitt länger in stationärer Behandlung“, erklärt der Medizinische Geschäftsführer Dr. Ingo Hüttner. Dies führt die ALB FILS KLINIKEN vor allem in der Intensivmedizin nahe an die Kapazitätsgrenze. „Eine Belegschaft, die am Anschlag arbeitet, trifft auf eine steigende Patientenzahl und schwerere Krankheitsverläufe – eine solche Konstellation kann nicht lange abgefedert werden, sondern führt zwangsläufig zu Einschränkungen,“ sagt Dr. Hüttner.
Die Absage der elektiven Behandlungen gilt zunächst für Mittwoch und Donnerstag. „Am Donnerstag werden wir dann überprüfen, ob wir diese Maßnahme aufrechterhalten werden“, erklären die beiden Geschäftsführer. Die Notaufnahmen in der Klinik am Eichert und in der Helfenstein Klinik sind davon nicht betroffen: „Notfälle werden natürlich weiterhin vollumfänglich versorgt, allerdings kann es in den Notaufnahmen aufgrund der Personalknappheit zu längeren Wartezeiten kommen.“