Seit Anfang März hat das Institut für Laboratoriumsmedizin der ALB FILS KLINIKEN eine neue PCR-Maschine der Firma Roche in Betrieb. Das „cobas 5800“-System wird von den Mitarbeiter*innen des Labors der ALB FILS KLINIKEN liebevoll „Diva“ genannt. In der ersten Woche nach Inbetriebnahme verhielt die Maschine sich nämlich genau so; brach des Öfteren die Untersuchung der Proben ab und fuhr daraufhin das komplette System herunter. Der Fehler wurde schnell gefunden und behoben, der Name blieb.
Trotz der anfänglichen Startschwierigkeiten ist die Maschine beliebt, denn sie vereinfacht den sehr komplexen Prozess der PCR ungemein. „Die Proben, die im Labor ankommen, können nach dem Abdeckeln direkt in das Gerät gestellt werden, auch das Stäbchen zur Probenentnahme muss nicht mehr entfernt werden“, nennt Dr. Lutz Zabel, der Chefarzt des Labors, einige der Vorteile. Die Proben werden im sogenannten Rack platziert und gesammelt in die Maschine gegeben. Ab jetzt läuft die Untersuchung der Proben bis zum Ergebnis automatisiert ab. Die Maschine wechselt eigenständig die Pipettenspitzen und entnimmt die notwendige Menge an Probenflüssigkeit. Diese wird von der Maschine in speziell dafür gefertigte Untersuchungsplatten gegeben und mit dem passenden Reagenz versehen. Ist dieser Arbeitsschritt abgeschlossen und das Virus-Genom extrahiert, wird es in mehreren Zyklen vervielfältigt. Zum Schluss werden mittels Spezialfärbetechniken die gesuchten Gensequenzen des Virus sichtbar gemacht und so die Viruskonzentration in der Probe bestimmt.
Da dies alles vollautomatisch passiert, können die Mitarbeiter*innen in der Zeit, in der die Proben untersucht werden, weitere Proben für die Analyse vorbereiten oder andere Arbeiten im Labor erledigen. Das Gerät erlaubt zudem ein versetztes Arbeiten. Es können 2 x 22 Proben auf einmal untersucht werden. Ist das erste Rack mit 22 Proben durchgelaufen, kann direkt das nächste eingesetzt werden. „So schaffen wir jetzt im Labor der ALB FILS KLINIKEN mit allen derzeit verfügbaren Geräten 230 bis 250 PCR-Untersuchungen pro Tag“, freut sich Dr. Zabel. Je Probe werden dabei vom Eintreffen im Labor bis zum Ergebnis fünf bis sechs Stunden benötigt.
„Diva“ untersucht Proben derzeit lediglich auf das Coronavirus. Eine ihrer Besonderheiten ist aber, dass sie mehrere PCR-Methoden gleichzeitig bearbeiten kann. „Das Gerät ist nicht nur auf das Coronavirus beschränkt“, sagt Dr. Zabel, „es können zukünftig auch Proben parallel untersucht werden, zum Beispiel auf das Hepatitis-B-Virus und das Cytomegalie-Virus (CMV).“ Eine solche Vielfalt ist dann (glücklicherweise) weniger divenhaft.