Oberarzt Markus Weger aus dem Hygiene-Team der ALB FILS KLINIKEN hat sich erfolgreich auf eine Spenden-Ausschreibung der Europäischen Union beworben, um einen Desinfektionsroboter für die AFK zu ergattern. Die Ausschreibung der EU erfolgte als Anerkennung für die außergewöhnliche Belastung der Krankenhäuser in der Pandemie, die ausgelobten Desinfektionsroboter wurden dabei als Spende der EU den Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Ausschreibung lief über mehrere Auswahlstufen und am Ende konnten die AFK als eines von 40 Krankenhäusern in Deutschland einen solchen Roboter für sich gewinnen. Der Listenpreis des Roboters bewegt sich von 60.000 Euro aufwärts. „Wir freuen uns sehr, diesen neuen technischen Kollegen in unserer Klinik willkommen heißen zu können, ist damit doch ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung getan“, betont der Medizinische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Dr. Ingo Hüttner.
Und was leistet der innovative Desinfektionsroboter? Markus Weger, Fachexperte für Krankenhaushygiene und Oberarzt, klärt über den neuen digitalen Kollegen auf: „Der Roboter sieht im Betrieb durch seine blaue UVC-Strahlung wie ein fahrendes Solarium aus, er ist jedoch ein High-Tech-Produkt, das durch die UVC-Strahlung seine Umgebung in kurzer Zeit desinfiziert. Es werden Viren und Bakterien auf Oberflächen und auch in der Raumluft abgetötet. Damit ist der Roboter neben den üblichen Desinfektionsmaßnahmen ein weiterer Baustein bei der Bekämpfung übertragbarer Erreger.“
Der Roboter kann von seiner Dockingstation aus vollautomatisch auf zuvor definierte und programmierte Räume – OP-Säle oder Patientenzimmer – zufahren. Lediglich die Türen müssen ihm noch aufgehalten werden. Im Zimmer angekommen führt er selbstständig die Desinfektion aus. Strahlenschatten gleicht er aus, indem er einzelne Stellen im Raum aus mehreren Richtungen ansteuert. Ohne menschliches Eingreifen ist es ihm so möglich, nahezu alle Flächen eines Raumes bis in die Ecken zu desinfizieren. Zehn bis zwölf Minuten dauert eine solche Desinfektion, während der sich aus Sicherheitsgründen niemand im Raum aufhalten darf. Abschließend ist mittels des an das System angeschlossenen Steuerungs-Tablets elektronisch auslesbar, wie viel Energie der Roboter tatsächlich in welchen Teilen des Raumes abgegeben hat und welche Stellen des Zimmers die Strahlen nicht erreicht haben. „Ohne einen wesentlichen zusätzlichen Zeitaufwand kann der Roboter mit seiner rückstandsfreien Desinfektion in den Ablauf der weiterhin unerlässlichen manuellen Scheuerwischtechnik der Reinigungskräfte integriert werden“, sagt Oberarzt Weger und ergänzt: „Die Reduktion der Keimbelastung dient der Patientensicherheit, schützt aber auch das Personal, was zu einer Erhöhung der Arbeitssicherheit führt.“
Es ist vorgesehen, den Roboter zusätzlich zur manuellen Schlussdesinfektion sowohl in COVID-Zimmern als auch in Zimmern mit Kontamination durch multiresistente Erreger einzusetzen – dort, wo das höchste Infektionsrisiko besteht.