Dazu werden nun wöchentlich per Lkw acht bis neun Patientenbäder als Bausatz von der Hildesheimer Firma KERAPID angeliefert. Jeder dieser Bausätze aus vier Seitenwänden und einem Bodenelement wiegt rund 1,5 Tonnen und wird vor Ort zu einem Fertigbad zusammengesetzt. So werden innerhalb eines Jahres 343 Fertignasszellen ihren Platz im Klinikneubau finden. Begonnen wurde auf Ebene 1, dort befinden sich später unter anderem die Kinderklinik und die Entbindung/Gynäkologie.
„Bei der konventionellen Herstellung von Nassräumen errichten unterschiedliche Gewerke nacheinander und Stück für Stück die Bäder. Der Einbau vorgefertigter Sanitärzellen, wie hier im Neubau der Klinik am Eichert, hat dagegen wirtschaftlich und qualitativ Vorteile“, betont Christian Budinsky vom Neubauteam der ALB FILS KLINIKEN, „außerdem verkürzt es die Bauzeit.“ Die angelieferten Wandelemente sind drei bis vier Zentimeter stark, die Bodenplatte rund acht Zentimeter zuzüglich einem Trittschallauflager von circa zwei Zentimeter. Die Herstellung in der Fabrik erfolgt liegend. In einer Form werden Keramik-Fliesen ausgelegt und diese mit einem glasfaserverstärkten Beton ausgegossen. Nach der Aushärtung werden die Betonwände innen mit den später sichtbaren Fliesen verkleidet. Die Öffnungen der Anschlüsse von Waschbecken, Dusche und Toilette sind bereits vorgebohrt. Nur etwas mehr als eine Stunde benötigen die Handwerker, um aus einem der Bausätze einen Nasszellenwürfel zu erstellen. Die vorgefertigten Einzelteile werden dazu mit Stahlwinkeln fixiert und nach einem zertifizierten, bauaufsichtlich geprüften und zugelassenen Verfahren abgedichtet.
Doch Nasszelle ist nicht gleich Nasszelle. „Der Standarttyp der hier verbauten Nasszellen ist etwa vier Quadratmeter groß, mit bodengleicher Dusche, Toilette und Waschbecken“, sagt Christian Budinsky, „wir verbauen aber auch einige Variationen, etwa in den barrierefreien Zimmern oder in den Wahlleistungsbereichen.“ Zusammengebaut werden die Nasszellen übrigens mittig in den Räumen. An ihren endgültigen Standort werden sie erst verschoben, wenn dann im nächsten Schritt auch die Installation, also Spülkästen, Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Elektrokabel montiert sind. Im letzten Schritt erfolgt dann die Endmontage der Decke und der Einrichtungsgegenstände wie Waschbecken, Toilettenschüssel und Armaturen.