Die Zentrale Notaufnahme der Klinik am Eichert in Göppingen und die Notfallambulanz der Helfenstein Klinik in Geislingen arbeiten derzeit am Anschlag. „Aktuell haben wir in der Göppinger Notaufnahme rund 1.200 Patientenkontakte in der Woche, in der Geislinger Notfallambulanz sind es rund 350“, sagt der Medizinische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Dr. Ingo Hüttner, „dafür ist das verfügbare Personal nicht ausreichend.“ In Göppingen werden 75 Prozent dieser ZNA-Patienten ambulant behandelt und in Geislingen sogar 85 Prozent. Abgewiesen wird natürlich niemand, der in die Notaufnahmen kommt, aber, so Dr. Hüttner, „es muss mittlerweile mit sehr langen Wartezeiten bei nicht-dringlichen Krankheitsbildern gerechnet werden.“
Wer wie lange warten muss, das hängt vor allem vom aktuellen Patientenaufkommen und von der Schwere der Erkrankung ab. „Es erfolgt eine konsequente Risikoabwägung und Priorisierung aller Patienten mit dem Ziel, dringliche Fälle so schnell wie möglich zu identifizieren und zu versorgen“, betont der Medizinische Geschäftsführer. Die Wartezeit für die restlichen Patienten kann sich dadurch aufsummieren. Die ALB FILS KLINIKEN appellieren daher an alle Bürgerinnen und Bürger, sorgfältig abzuwägen, ob das Aufsuchen der Notaufnahmen erforderlich ist oder ob das Abklären von Symptomen auch an anderer Stelle erfolgen kann.
Ein wesentlicher Grund für die Personalenge ist, dass sich die aktuell rapide steigenden Zahlen an Corona-Erkrankten auch in der Krankenhaus-Belegschaft widerspiegeln. „Wir haben zunehmend Personalausfälle durch Krankheit und diese kurzfristigen Ausfälle lassen sich spontan nicht immer kompensieren“, sagt Dr. Hüttner. Dieser Personalmangel führt aktuell auch wieder zu Absagen und Verschiebungen geplanter Operationen. „Wir konnten lange unser OP-Programm aufrechterhalten; jetzt müssen allerdings auch wir, wie nahezu alle Krankenhäuser in der Metropolregion, erste Eingriffe verschieben“, bedauert der Medizinische Geschäftsführer.
Heute werden an den ALB FILS KLINIKEN 52 COVID-Patienten stationär versorgt. „Wir gehen von einer weiteren Zunahme dieser Patientengruppe aus, da ein Ende der aktuellen Sommerwelle noch nicht zu erwarten ist. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der oben genannten Personalausfälle müssen wir auch für die kommenden Wochen von einer spürbaren Reduktion verfügbarer Klinikbetten ausgehen“, so Dr. Hüttner.