Zum 1. Januar 2022 Jahr wird, entsprechend dem Kreistagsbeschluss vom Mai 2021, in der Helfenstein Klinik in Geislingen die chirurgische Fachklinik geschlossen. Dies betrifft neben der chirurgischen Station 15 auch den Operationsbereich in seiner bisherigen Form, die Intensivstation und den Schockraum. Der zeitliche Ablauf für diese Schließung steht und beginnt bereits Ende dieser Woche. "Bis Silvesterabend im bisherigen Umfang weiterzumachen und dann einfach das Licht aus- und die Tür zusperren, das geht natürlich nicht", betont der Medizinische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Dr. Ingo Hüttner, "die Schließung dieser Bereiche ist vielmehr ein längerer und dezidierter Prozess, der sich in seiner Abfolge über mehrere Wochen erstreckt." Denn Patientenverlegungen und Umzüge müssen geregelt, Zwischennutzungen vorbereitet und Umbauten durchgeführt werden. "Dabei wird alles so ablaufen, dass die Geislinger Patienten – und zwar diejenigen, die noch stationär versorgt werden, als auch die künftigen – jederzeit die bestmögliche Versorgung erhalten", so Dr. Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer der ALB FILS KINIKEN.
Begonnen wird mit dem Schockraum. Dieser wird am 12. Dezember geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt werden keine schwer verletzten Traumapatienten mehr in der Helfenstein Klinik in Geislingen versorgt. "Die Rettungsdienste und Notärzte wurden bereits über diesen ersten Schritt informiert, sie werden ab der kommenden Woche entsprechende Notfälle in den Schockraum der Klinik am Eichert bringen", sagt der Kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Schmid. Ebenfalls ab dem 12. Dezember wird auch die Intensivstation der Helfenstein Klinik keine neuen chirurgischen und internistischen Patienten mehr aufnehmen. Drei Tage danach, am 15. Dezember, werden dann die letzten verbliebenen Intensivpatienten an die Klinik am Eichert verlegt. "Sollten danach internistische Patienten intensivpflichtig werden, erfolgt eine Verlegung nach Göppingen", erklärt Wolfgang Schmid. Die Medizinische Klinik und die Palliativabteilung bleiben bis 2024 mit ihrem Versorgungsangebot in Geislingen präsent.
Die innerklinische Notfallversorgung in der Helfenstein Klinik, die bisher mit Unterstützung der Intensivmediziner und Intensivpflegekräfte geleistet wurde, bleibt selbstverständlich bestehen. "Sie wird ab dem 15. Dezember vom Team der Zentralen Notaufnahme übernommen", so der Kaufmännische Geschäftsführer. Auch die Zentrale Notaufnahme bleibt während der Interimszeit in Betrieb, über eine Fortführung der Notfallambulanz Innere und Chirurgie über 2023 hinaus 2023 wird anhand einer Evaluation in zweiten Halbjahr 2023 entschieden.
In den beiden Operationssälen der Helfenstein Klinik endet das OP-Programm für stationäre Eingriffe vor den Weihnachtsfeiertagen. "Allerdings haben wir Covid-bedingt bereits Ende November die OP-Saalkapazität in Geislingen auf einen Saal reduziert", sagt Dr. Ingo Hüttner, "so dass dort schon jetzt bis auf Weiteres keine elektiven stationären Operationen, sondern nur noch zeitnah notwendige Eingriffe durchgeführt werden." Zwischen Weihnachten und Neujahr sind in begrenztem Maße ambulante Notfall-Operationen möglich. Ab dem 27. Dezember startet dann offiziell das Ambulante OP-Zentrum in der Helfenstein Klinik. Dieses wird zur Entlastung der OP-Kapazitäten in der Klinik am Eichert bis zur Eröffnung des neuen Ärztehauses in Göppingen in Betrieb bleiben. Ambulante Eingriffe werden in Geislingen von den Allgemein- und Visceralchirurgen, den Orthopäden, den Gefäßchirurgen und den Gynäkologen der ALB FILS KLINIKEN angeboten.
Im nächsten Schritt schließt dann die Station 15, auf der bisher die stationären chirurgischen Patienten versorgt werden. Bis zum 30. Dezember erfolgt die Verlegung der verbliebenen stationären Patienten an die Klinik am Eichert. In die Räumlichkeiten der chirurgischen Station im 1. Obergeschoss der Helfenstein Klinik wird dann im kommenden Jahr die internistische Station aus dem 2. Obergeschoss einziehen.
Mit der Schließung der chirurgischen Bereiche der Helfenstein Klinik geht in Geislingen eine traditionsreiche Ära zu Ende. "Für die Bürgerschaft und unsere eigenen therapeutischen Teams ist das kein einfacher Schritt und mit sehr viel Emotion und Herzblut verbunden", wissen die beiden Geschäftsführer, "das gilt vor allem auch für viele unserer zum Teil sehr langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das große Engagement und die Empathie, mit der sie über all die Jahre die Geislinger Patienten umsorgt haben – und was sie ja weiterhin bis zum `letzten Patienten´ tun werden – verdient unseren größten Respekt und unsere Anerkennung. Diese hervorragende Arbeit hat das Geislinger Haus geprägt."