Vor einem Jahr, am 25. Februar 2020, standen der Landkreis Göppingen und die Klinik am Eichert der ALB FILS KLINIKEN im nationalen Fokus. Ein 25 Jahre junger Mann aus dem Landkreis, der kurz zuvor von einer Italienreise zurückgekehrt war, hatte sich mit grippeähnlichen Symptomen an das Göppinger Gesundheitsamt gewandt, ein SARS-CoV2-PCR-Test wurde veranlasst. Am Abend wurde der junge Mann stationär auf die Isolierstation der Klinik am Eichert aufgenommen: Es war der erste bestätigte COVID-Patient in Baden-Württemberg. Tags drauf gab es eine große Pressekonferenz im Sozialministerium in Stuttgart (mit Landrat Edgar Wolff und dem Medizinischen Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Dr. Ingo Hüttner), kurz danach schon weitere infizierte Personen – jetzt, ein Jahr danach, gibt es im Südweststaat weit über 300.000 bestätigte Fälle und rund 8.000 Todesfälle.
In den ALB FILS KLINIKEN mit den beiden Standorten Klinik am Eichert in Göppingen und Helfenstein Klinik in Geislingen wurden innerhalb dieses Jahres 943 Corona-Fälle behandelt. Viele davon mussten auf die Intensivstation und dort beatmet werden. „Wir haben die gesamte Bandbreite an Fallschwere erlebt, von nahezu symptomfreien Patienten bis hin zu schwerstkranken Personen, die über längere Zeit beatmungspflichtig waren“, sagt der Ärztliche Direktor der ALB FILS KLINIKEN, Professor Dr. Martin Bommer. „Medizinisch und pflegerisch war das zu Beginn eine komplett neue und entsprechend große Herausforderung. Zum einen galt es, die Patienten bestmöglich zu behandeln, zum anderen standen wir in der Pflicht, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.“ Diesen Spagat haben die ALB FILS KLINIKEN hervorragend geschafft. „Es war eine enorme Kraftanstrengung, aber wir waren sehr erfolgreich, auch weil alle Kolleginnen und Kollegen von Anfang an toll mitgezogen haben“, so Professor Bommer.
„Wir sind an den Herausforderungen gewachsen“, sagt auch Dr. Hüttner. Entscheidungen wurden in einer anfangs täglich tagenden COVID-Runde getroffen, vieles wurde kurzfristig organisiert und aufgebaut. Vor der Klinik am Eichert wurde eine Zeltlandschaft errichtet, Besuchsbeschränkungen und später Besuchsverbote wurden ausgesprochen, Sprechstunden und Ambulanzen wurden zurückgefahren, elektive Operationen abgesagt. „Manche dieser Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen“, so der Medizinische Geschäftsführer. Auch sein Dank gilt primär den Belegschaften in Göppingen und Geislingen: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über sich hinausgewachsen und leisten trotz höchster Belastung seit einem Jahr Großartiges.“ Als toll und erfrischend empfindet er auch den Zusammenhalt und den Teamgeist in der Belegschaft, der mit zunehmender Pandemiedauer stetig weitergewachsen ist. „Es ist uns gelungen, unsere Standorte zu einem sicheren Ort zu machen, für Mitarbeiter wie auch für Patienten.“
Dr. Hüttner freut sich aber auch über das kommunikative Miteinander, der zwischen den Gesundheitsakteuren im Landkreis entstanden ist. „Die Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt, Landratsamt, der niedergelassenen Ärzteschaft und den anderen Gesundheitseinrichtungen im Landkreis war äußerst konstruktiv, bereichernd und stets hilfreich“, sagt Dr. Hüttner, der in der ersten Welle auch den „COVID-KlinikStabLKGP“, den landkreisweiten Stab zur Koordination der medizinischen Versorgung stationärer Patienten geleitet hatte. Dieser Stab wurde zwar im Sommer wieder aufgelöst, das daraus entstandenen Netzwerk aber hält weiterhin – und sicher auch noch, wenn die Corona-Pandemie irgendwann beendet sein wird.