In den letzten Wochen wurden vermehrt aus der Raumschaft Geislingen über die Medien Meinungen geäußert, die nicht den Tatsachen entsprechen. Einige aktuelle Beispiele dazu, nachzulesen etwa in dem Beitrag „Frust auch in Böhmenkirch“ aus der Geislinger Zeitung von letzter Woche (30. Juli 2021), die einer Klarstellung bedürfen:
Vorwurf: Die ALB FILS KLINIKEN ziehen sich aus der Verantwortung und überlassen dem Landkreis die Arbeit.
Richtig ist: An der Zukunft des Gesundheitsstandortes Helfenstein Klinik und damit der medizinischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger wird Hand in Hand gearbeitet. Die ALB FILS KLINIKEN entwickeln gemäß Beschluss des Kreistags vom 21. Mai 2021 derzeit die künftige Struktur in Medizin und Pflege, der Landkreis befasst sich mit der darüber hinaus gehenden Standortentwicklung und den infrastrukturellen Gegebenheiten und wird hierzu einen externen Projektentwickler einbinden.
Vorwurf: Die ALB FILS KLINIKEN haben keinen ausgearbeiteten Zukunftsplan für die künftige medizinische Versorgung.
Richtig ist: Das Zielbild für die Umstrukturierung des Geislinger Standortes wurde gemeinsam mit vielen Führungskräften und in mehreren Workshops entwickelt.Eine konkrete Konzeptentwicklung gemeinsam mit der Belegschaft der ALB FILS KLINIKEN oder potentiellen externen Kooperationspartnern vor der Veröffentlichung des dritten Gutachtens zur Zukunft der Helfenstein Klinik durch Curacon wurde der Geschäftsführung ausdrücklich untersagt – mit dem Argument, nicht schon vor dem Gutachten und vor einer Entscheidung des Kreistages Fakten zu schaffen. Dies ist den Kreistagsmitgliedern und den interessierten Bürgern aus den öffentlichen Sitzungen des Kreistages und den zahlreichen Informationsveranstaltungen bekannt. Seit dem Kreistagsbeschluss vom 21. Mai 2021 wird nun entsprechend des Auftrages mit Hochdruck daran gearbeitet.
Vorwurf: Die ALB FILS KLINIKEN streben mit der Umstrukturierung der Helfenstein Klinik eine gesundheitliche Versorgung an, die es andernorts nicht gibt.
Richtig ist: Ziel ist der Erhalt und Ausbau der vorhandenen, über Jahre komplettierten und extrem umfangreichen ambulanten Versorgungsstruktur inklusive einer 24-Stunden-Notfallversorgung, zahlreichen Praxen verschiedenster Fachrichtungen, einer Kurzzeitpflege und weiteren Gesundheitsdienstleistungen. Diese Angebotsstruktur bietet eine umfassende medizinische Grundversorgung für den Geislinger Raum und ist bereits seit Jahren etabliert. „Ähnliche Strukturen sind in den letzten Jahren an diversen Standorten in Baden-Württemberg modellhaft entstanden, beispielsweise das Portzentrum in der Gemeinde Hohenstein im Landkreis Reutlingen“, erläutert der Kaufmännische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN, Wolfang Schmid. „In dieser Ausprägung ist solch eine breit aufgestellte Gesundheitseinrichtung eher selten vorzufinden“. Diese Struktur ergänzt die ambulante Versorgungslandschaft der niedergelassenen Ärzteschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung.
Vorwurf: Die ALB FILS KLINIKEN scheuen die Verantwortung zur Entwicklung eines medizinischen Konzepts und ignorieren die Sorgen und Ängste der Bevölkerung.
Richtig ist: Die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger im oberen Filstal wird auch in Zukunft gesichert sein. Die ALB FILS KILINKEN nehmen die Sorgen und Ängste der Bevölkerung sehr ernst, sind sich der Verantwortung bewusst und handeln danach. „Wir sind überzeugt, für die Bürgerinnen und Bürger im oberen Filstal eine gute und verlässliche medizinische Versorgungsstruktur entsprechend des Kreistagsbeschlusses des Zukunftskonzeptes der ALB FILS KLINIKEN und des Landeskrankenhausplans schaffen zu können“, so der Medizinische Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN Dr. Ingo Hüttner. Die Gründe für die Gestaltung des Zukunftskonzeptes sind ausführlich erläutert worden und zuletzt beim Richtfest des Neubaus der Klinik am Eichert auch von Minister Manne Lucha ausdrücklich bestätigt worden.
Aktueller Stand:
Zur Umsetzung des Kreistagsbeschlusses vom 21. Mai 2021 wurde in den ALB FILS KLINIKEN eine interne Projektstruktur geschaffen, bestehend aus einem Change Gremium, einem Lenkungsausschuss und dreizehn Projektgruppen. Diese befassen sich mit Themen wie beispielsweise Zentrale Notaufnahme, Intensiv und OP, ärztliche und pflegerische Versorgung, Personalangelegenheiten, IT, Medizintechnik oder bauliche Gegebenheiten. Daneben beraten Betriebsrat und Geschäftsführung den Interessenausgleich sowie den Sozialplan, um die Rechte und Interessen der Belegschaft wahren zu können. „Die Ergebnisse der Projektgruppen sollen bereits im Oktober vorliegen und dann nach Abstimmung in Aufsichtsrat und Kreistag im Laufe des Dezembers umgesetzt werden“, betont Wolfgang Schmid.
Beim Standortentwicklungsprojekt unter der Federführung des Landkreises geht es darum, möglichst mehr zu erreichen als die reine Umsetzung des Kreistagsbeschlusses. Hand in Hand werden beide Projekte parallel arbeiten, mit dem Ziel, die langfristige Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und eine nachhaltige, möglichst ganzheitliche und innovative Nutzung der Immobilie als Gesundheitsstandort sicherzustellen. Damit soll auch ein Beitrag zur Stabilisierung der Infrastruktur bzw. des Wirtschaftsstandortes der Stadt Geislingen geleistet werden. Der Landkreis hat für das Standortentwicklungsprojekt die Einrichtung eines Expertengremiums und eines Lenkungsgremiums vorgesehen. Diese sollen breit aufgestellt sein mit Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Medizin, wie auch mit Vertrauenspersonen. Für externen Sachverstand soll ein unabhängiger Projektentwickler sorgen. Die Zusammensetzung beider Gremien soll nach der Sommerpause im Kreistag vorgestellt und beschlossen werden, ebenso wie auch das der Ausschreibung für den Projektentwickler zugrundeliegende Leistungsbild. In den Bürgerdialogen wurden die Sorge um den Wirtschaftsstandort, um die Infrastruktur und die Attraktivität der Stadt Geislingen und der Raumschaft aufgenommen. Dem soll dieses Standortentwicklungsprojekt Rechnung tragen.