„Gute Gerüche stimulieren unsere Sinne. Sie wecken Emotionen und beeinflussen unser Befinden“, erklärt Susanne Joos, Pflegekraft und seit zehn Jahren Aromaexpertin in der Klinik am Eichert. Sie war es, die auf Wunsch von Margit Hudelmaier, Pflegedirektorin der ALB FILS KLINIKEN, das Wissen ihrer Studiengänge und zahlreicher Fortbildungen an die Klinik am Eichert brachte. Zu dieser Zeit war sie mit Ihrem Expertenwissen bereits im Landkreis tätig, vor allem in Altenheimen und bei ambulanten Pflegediensten. Mit viel Engagement und Herzblut schnitt sie ihr Konzept auf die Bedürfnisse der Klinikpatienten zu, erweiterte es und baute so die Aromapflege und die Hautpflegesprechstunde in den ALB FILS KLINIKEN auf.
In den Kliniken in Göppingen und Geislingen wird die komplementäre Aromapflege überwiegend in der Onkologie, den internistischen Stationen, in der Geburtshilfe oder auch in der Schmerztherapie angewandt. „Die natürlichen Düfte und Essenzen der Pflanzen und die daraus gewonnenen ätherischen Öle unterstützen den Genesungssprozess und fördern auch die Selbstheilung“, ist Susanne Joos überzeugt. Die ausgebildete und ärztlich geprüfte Expertin für Aromatherapie wird von den Ärzten und Pflegekräften gerne hinzugezogen, wenn es darum geht, den Patienten ganzheitlich zu betreuen – vom Frühchen bis zum Palliativpatienten. Die Indikation zur Aromatherapie wird mit dem behandelnden Arzt oder den betreuenden Pflegefachkräften besprochen. Dann legt Joos fest, welche Produkte für die aktuellen Beschwerden und Bedürfnisse des Patienten geeignet sind. In regelmäßigen Abständen werden diese dann angewandt – sei es per Einreibung und Massage, als Raumduft, Kompresse oder bei Waschungen und Bädern. Diese zusätzliche Leistung wird von den Krankenkassen nicht finanziert. „Die Kosten tragen die ALB FILS KLINIKEN“, erklärt Hudelmaier.
„Lavendel und Basilikum wirken schmerzstillend und beruhigend. Die Anwendung einer kampferhaltigen Ölmischung nimmt den Schmerz und fördert die Durchblutung. Bei Schlafstörungen wende ich gerne Schlafsocken an, welche kalt angewendet und auf lavendelgeölten Füßen getragen werden“, erklärt Susanne Joos. „Ätherische-Öl-Produkte können gegen Beschwerden genauso eingesetzt werden wie gegen die Nebenwirkungen starker Medikamente, wie sie beispielsweise in der Krebstherapie zum Einsatz kommen“, erklärt die Expertin, die seit fünf Jahren einmal in der Woche eine onkologische Haut- und Wundpflegesprechstunde anbietet. Ihr zusätzliches Wissen als Wundexpertin lässt sie auch in die sogenannte Wundensprechstunde einfließen, bei der Ärzte und Pflegekräfte sich eng absprechen, wenn es um die spezielle Versorgung von chronischen Wunden geht. Die 51-Jährige schätzt die Aroma-Komplementärpflege als wichtige Ergänzung zu den vielfältigen schulmedizinischen Therapien. „Ich bin Naturheilkundlerin, Chemie bekommen die Patienten genug“, sagt Joos. Auch unruhige und ängstliche Patienten können von aromatherapeutischen Anwendungen profitieren. „Damit reduzieren wir den Medikamenteneinsatz und erleben eine größere Patientenzufriedenheit“, sagt Hudelmaier.
Voraussetzung für eine wirkungsvolle Anwendung ist allerdings, dass es sich um hundertprozentig naturreine ätherische Öle handelt. „Einen Teil davon lassen wir sogar nach eigenen Rezepten für unsere Klinik anfertigen“, sagt Joos nicht ganz ohne Stolz. „Einige ätherische Öle haben auch die Eigenschaft, multiresistente Keime in Schach zu halten oder gar auszuschalten“, erklärt Joos. Nicht zuletzt ermöglichen die Anwendungen auch eine menschlichere Zuwendung.
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